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Manöver in den 80ern in Oberfranken Teil 1 – Galerie Bittel

Ich habe hier ein paar Fotos, die sind wahrscheinlich dem einen oder anderen aus einem anderen Forum bekannt. Ich habe den Kontakt zu dem Soldaten hergestellt, der diese Bilder gemacht hat. Sein Name ist Chris Blake und er war zweimal in Deutschland stationiert. Einmal 1978-1980 in Frankfurt – Hoechst bei der 3rd Armored Division in Military Intelligence und einmal 1983-1986 in Bamberg als Offizier. Er war Tank – Platoon Leader in A&D Companies der 3-35 Armor, 1st Armored Division und XO der D-Company (1983-85) Sein letzter Panzer war der M 60A3TTS mit Dozer Blade. Der XO hatte immer den Panzer mit dem Räumschild siehe Bild 2 ( XO or °second in command of the company°, ich kenne jetzt die genaue Übersetzung für XO nicht, ich würde sagen evtl. Oberleutnant bzw. stellvertretender Kompaniechef. Wenn jemand ne bessere Übersetzung für XO hat , immer her damit! Die letzte Übung an der Chris teilgenommen hat war im März 1985 °Certain Iron°, dies war jedoch laut seinen Aussagen keine Reforger Übung!

Ach ja, ich habe leider nicht zu jedem Bild Infos bekommen.  An manche Sachen konnte sich Chris nicht mehr so genau erinnern, also wenn irgendjemand irgendetwas erkennt oder dazu beitragen kann Lücken zu schließen, ich bin für jede Info dankbar!!!

Bild 1 zeigt Chris Blake in Ft Knox , Kentucky, September 1983. Da war er Second Lieutenant und trug bereits das 1st Armored Division Abzeichen. Da wusste er schon , daß er zu dieser Division nach Deutschland versetzt wird. Er trug außerdem noch den 45 er Colt im Schulterholster.Der war aktuell bevor die US-Army auf die 9mm Beretta wechselte. Außerdem trug er noch den alten Stahlhelm. Die wurden aber dann einige Monate später mit den Kevlar-Helmen ausgetauscht als Chris bereits in Deutschland war.

Bild 2 zeigt den M60A3TTS mit Dozer Blade von Chris, während der Übung °Certain Iron° im März 1985 in der Nähe der tschechischen Grenze.

Bild 3 zeigt BRIDGEX ( Bridge Exercise) ca.1984 Übergang bei Bischberg. Die Panzer wurden vor dieser Übung frisch gestrichen.

Bild 4 und 5 zeigen BRIDGEX entlang der B 22 Richtung Burgebrach und müsste zwischen den Ortschaften Oberharnsbach und Unterneusses liegen.

( Bei Bild 5 bin ich mir aber nicht ganz so sicher)

Die nächsten Bilder zeigen eine kleine Übung Bamberg MRA ( Bamberg Maneuver Rights Area) im May 1984 bei der nur seine Kompanie D ( Delta) unterwegs war. Das schien ihnen sehr viel Spaß zu machen, denn dort mussten sie sich nicht mit den “Battalions-Offizieren” herumärgern. Die meiste Zeit waren sie auf sich selbst gestellt, nur wenn sie auf dem Weg zu Übungsplätzen waren, hatten sie Begleitschutz. Da die MRA nur eine kleine Übung war, war auch keine MP zur Verkehrsregelung dabei.  So mussten sie sich im öffentlichen Straßenverkehr bewegen, als wären sie Autos.

Hier noch eine kleine Anekdote:

Einmal, es war außerhalb Bambergs, standen sie an einem Stopp-Schild und warteten bis der Verkehr vorbei war, es dauerte ca. 90 Sekunden und Chris sagte zum Fahrer, er solle jetzt losfahren, aber, es tat sich nichts. Da war der doch tatsächlich innerhalb dieser kurzen Zeit in seinem Fahrersitz eingeschlafen!!!

Bild 6 und 7 zeigen den Ortseingang von Herrnsdorf aus Richtung Wingersdorf bzw. Lonnershof kommend.

Bild 8 zeigt den Ortsausgang von Herrnsdorf in Richtung Röbersdorf.

Bild 9 zeigt die Strecke zwischen Herrnsdorf und Wingersdorf/ Sambach

Bild 10 zeigt die Ortsdurchfahrt Lonnershof

Bild 11 ??? kennt jemand den Ort???

Bilder 12 / 13 / 14 zeigen Winter Reforger 1985 als Chris als Schiedsrichter eingesetzt war. Die M60 A3TTS sind von der Delta Company 2-68, 8th Infantry Division.                                                                        

Der Ford Mutt mit TOW ist von der Luxemburger Armee.

Die nächsten Bilder sind im September 1984 entstanden, bei der Übung °Flinker Igel°.                     Chris nahm das Bild vom MTW aus seinem Panzer heraus auf, weil er meinte, daß dieser Tarnanstrich doch sehr ungewöhnlich gewesen wäre. Er meinte, daß diese Übung die Beste gewesen wäre, an der sie teilgenommen hätten. Bei dieser Übung waren sie in der Nähe von Ingolstadt. Sie waren ständig unterwegs, und er als Offizier bekam natürlich kaum Schlaf. Das hieß natürlich auch es wurde nie langweilig.  Das Beste daran war, daß seine Brigade, die 3rd Brigade, 1st Armored Division dem deutschen 2.Korps angehängt wurde. Deswegen sahen sie natürlich auch nichts als deutsche Militär-Fahrzeuge. Für Chris und seine Einheit war das sehr interessant, denn gewöhnlich sahen sie ja nur Amerikaner.

Bild 15- 18 Aufnahmen zu °Flinker Igel°

Bild 19 Blick durch die Wärmebildkamera

Bild 20 irgendwo im Hopfenanbaugebiet? 

Bild 21 Panzerkolonne, kennt jemand die Gegend? 

Bild 22 Chris´Einheit auf der Linken Seite und 2-78 FA mit ihren M 109 auf der rechten Seite.

Bild 23 ??? kommt das jemandem bekannt vor, sieht aus wie in der fränkischen Schweiz, ich kann mich aber auch täuschen

Bild 24 D 32 in Wildflecken.

Bild 25 Panzer gegen VW!!! Das könnte am Ortsausgang von Tiefenellern (Tiefenellerner Berg?) sein, bin mir aber nicht ganz sicher, sieht jedenfalls so ähnlich aus.

 

Bild 26 Exercise °Certain Iron° im März 1985. Die Erkennung der Fahrzeuge war zu dieser Zeit eigentlich recht einfach. Bei den Bildern von MRA und Bridgex ist der Panzer vor Chris D 23 gewesen.   Das konnte man an dem °Dominostein° auf dem Staukorb erkennen, die damals in Gebrauch waren, als Chris in Deutschland stationiert war. Anders gesagt, 2nd Platoon war gewöhnlich immer vor dem 3rd Platoon ( wobei Chris der 3rd Platoon – Leader war) wenn sie sich auf öffentlichen Straßen aufhielten. Jede Kompanie des Battalions hatte unterschiedliche Farben. (Delta war rot und gelb) Irgendwann 1985 entschied die Army, die Farben zu standardisieren und kam mit dem schrecklichen schwarz und blau heraus (siehe Exercise Certain Iron März 1985) Chris mochte die neuen Farben überhaupt nicht, die Dominos waren viel kreativer, aber genau das war vielleicht der Grund warum die Army diese Dominos nicht mochte. 

Bild 27 festgefahren, in einem Platoon sind 4 M60, der Platoon – Leader und sein °Wingman° und der Platoon – Sergeant und sein °”Wingman°. Hier hatte der Platoon – Sergeant und sein Wingman jeweils ihren M 60 bis zu den Oberkanten der Laufrollen versenkt. Es dauerte Stunden bis sie die Böcke wieder frei bekamen. Hier nochmal ein ganz herzlicher Dank an Chris Blake fürs Bereitstellen der Bilder und für die Infos!!! So, das soll´s für heute mal gewesen sein, ich hoffe ich habe den Bericht nicht ganz so langweilig rübergebracht !!! An dieser Stelle möchte ich mich nochmal bei allen Verfassern von Artikeln und Berichten und Bildereinstellern bedanken, mancher weiß gar nicht wie viel Arbeit und Zeit in so einem Artikel steckt!!!

Beste Grüße

Tom

+++

 

Über den Autor

onkel tom

14 Kommentare

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  1. 14
    Ad

    Fotogalerien eines aktiven haben immer etwas besonderes, vielen Dank auch für die ausführlichen Informationen!

    Gruß Arnd

  2. 13
    Thomas Dittmann

    ja leck mich doch am a….! habe eben einen Pfosten bekommen! ich rieche und und höre es! jp8 und das beben unter meinen füssen! was war ich als junge am fenster geklebt und mit den Fahrrad Kilometer gefressen! in meinem kopfkino läuft wieder mein lieblingsfilm wenn ich diese bilder sehe! aufnahmen aus der komandantenkuppel des m60,ich wird verrückt!

    danke an dich und ein big fat thank you an Chris!

    grüsse

    thomas

  3. 12
    onkel tom

    Hallo Leute,

    ich wollte mich nur mal kurz für eure ganzen netten Kommentare bedanken, schön, daß die Bilder gefallen!!!

    @ Klaus Sillr, Vielen Dank auch für Deine Info, wieder eine Lücke geschlossen!!!

    Beste Grüße
    Tom

  4. 11
    Klaus Siller

    Hallo,
    bei den Bildern 23 und 25 handelt es sich um Wüstenstein in der fränkischen Schweiz.

    Als Kinder sind wir mit dem Fahrrad von Bayreuth in die fränkische gefahren wenn wir gehört haben, dass dort mal wieder “Amis” unterwegs sind.

    Geile Zeit —> aber leider vorbei!

    Grüße an alle
    Klaus

  5. 10
    Rudolf

    Servus Tom,

    ich glaube, ich baruche nicht extra zu betonen, was das für Hammerbilder sind. Du kennst mich ja, Fotos von einem meiner absoluten Lieblingspanzer sind immer erste Sahne. Clemens hat recht, man hörte immer zuerst das charakteristische Kettenquietschen. Oh Mann, ich komme ins Träumen, was war das schön. Vielen Dank an Dich und Chris Blake. Solche Aufnahmen sind unendlich wertvoll. Gerne mehr davon.

    Viele Grüsse – Rudolf.

  6. 9
    Sascha KS

    Hallo Thomas,

    dass sind echt wahnsinns Bilder!!Lange Panzerkolonnen auf den Landstraßen und in kleinen Dörfern,dazu noch dieser spitzen Bericht,was will man mehr 🙂
    Genau diese Bilder bringen ein bisschen das Manöverfeeling von damals wieder.

    Danke an Dich und Chris Blake für diese Manöverbilder vom Feinsten!!!

    Gruß

    Sascha

  7. 8
    cars73

    Moin Thomas, man was für ne Gallerie,starke Bilder der Amis wie man sie selten zu sehen kriegt,allein schon beim anblick der endlosen Panzerkollonnen bekommt man ne Gänsehaut . Wie Totti schon schrieb ,haben wir hier im Norden sie nur selten gesehen. Umso besser das Du und Chris Blake uns einen kleinen einblick von Früher ermöglicht, um ne vorstellung zu bekommen was bei euch früher abging .Vielen Dank für eure Mühen .Gruß Carsten.

  8. 7
    Klaus Siller

    Hallo,
    bei den Bildern 23 und 25 handelt es sich um die Gemeinde Wüstenstein in der fränkischen Schweiz. Das Bild mit dem VW-Käfer ist, wenn man aus Breitenlesau nach Wüstenstein kommt.

    Grüße an alle
    Klaus

  9. 6
    RALF_67

    Hallo Tom
    Ganz großes Kino 🙂
    Solch eine Hammer-Bildergalerie hatten wir schon lange nicht mehr.
    Einfach nur sowas von Manöverfeeling Pur.
    Besonders gefällt mir Bild 25.
    So war es früher…,endlose Panzerkolonnen auf engen Straßen und der “schwächere” musste eben warten bis die Stahl-Ungetüme vorbeigedonnert waren… 🙂

    Dank an Dich und den Bilderspender Chris Blake.
    Gern mehr davon…!

    Viele Grüße,RALF

  10. 5
    Guenther H.

    Himmel solche Bilder in der”Manövergefährlichen Jahreszeit” zu sehen,treibt einem das Wasser in die Augen!
    Wie oft hab ich mit glänzenden Augen,diese Stahlkolosse an mir vorbeirollen sehen…der Boden bebte,Panzer-Ketten klirrten,eine Mischung von feinzeriebenen Staub der aus Asphalt und Dieselruß bestand lag in der Luft ,das unvergessliche Grollen der M60er und M88…
    Alles schon sooo lang her aber UNVERGESSEN in meiner Erinnerung geblieben,das einzige das noch geblieben ist sind noch vereinzelte Bordsteine,die den “Manöver-Veteran” mit Wehmut daran erinnern wer der Verursacher dieser Spuren war.
    DANKE für diese Zeitreise.

  11. 4
    Markus

    Hallo Thomas,

    sehr schöner Bericht. Die gute alte Zeit ja schön wars, bei uns im Oberaurach Raum ist seit Jahren voll die Katz gebleut wie man so schön sagt. Nicht mal mehr nen Apache oder Black Hawk bekommt man zu gesicht. Peregriene Sword war mal ne Ausnahme.

    Gruß Markus

  12. 3
    Totti

    Moin Tom…..das sind ja absolute “Knallerbilder”!!Man hört und spürt förmlich den M60 Sound. Leider waren die Amis hier oben im Norden nur äusserst selten zu sehen. Die Kolonnenbilder in den engen Ortschaften sind wirklich kaum zu toppen. Vielen Dank an dich und Mr. Chris Blake…..

    Gruß

    Totti

  13. 2
    Clemens Niesner

    Hi Tom,

    du liebe Zeit!!! Mir stockt der Atem…absoluter Wahnsinn diese Bilderserie (Zitat Lars: Ich will sofort eine Zeitmaschine!!!!) Was für sagenhafte Bilder aus einer Zeit, als man die Amerikaner noch mit ihren Stahlungetümen auf der Straße begegnen konnte. Da werden Erinnerungen wach…Kettengequitsche aus der Ferne das sich langsam bedrohlich nähert, Blinklichtgewitter in der Abenddämmerung und das Beben unter den Füßen, wenn die M60 an einem vorbeidonnerten.

    Der “Kracher” ist für mich allerdings die Aufnahme vom M151 TOW carrier der Luxemburger während “Central Guardian 85” – davon gibt es nicht viele Bilder!! Das muss irgendwo in der Gegend zwischen Frankenberg und Battenberg aufgenommen worden sein. Ein paar wenige Bilder habe ich zum Glück von meinem Freund Yves Debay (┼ R.I.P.) vor einigen jahren mal erhalten. Sonst kannte ich bisher keine weiteren Aufnahmen davon.

    Viele Dank an Dich und Chris für diese “Bombe”
    Beste Grüße
    Clemens
    http://www.military-photos.info

  14. 1
    Lars de Vries

    Hallo Thomas,

    ausführlicher kann man einen Bericht kaum verfassen, dafür allerherzlichsten Dank. Die Bilder sind einzigartig. Man sieht aber auch hier, das die Spotter schon reichlich unterwegs waren 🙂 Möchte nicht wissen wie viele Bordsteine, Hausecken etc. die bei den Fahrten alle in den engen Gassen weggemüllert haben. So ein Spektakel der Amis hätte ich zu gerne mal erlebt. Danke für die Mühen.

    Gruß Lars

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