Wir schreiben den 24.Juli 1974, zwei Tage vor meinem 21. Geburtstag. Meine Einheit (Troop C, 1/2ACR) aus Bindlach / Christensen Barracks, war in eine größere Übung in der Nähe der tschechischen Grenze eingebunden. Wir waren zu dieser Zeit die reaktionäre Streitmacht und mußten dafür aus dem Bordercamp Pitman aus Weiden/Opf. abgelöst werden. Dort war ständig eine Einheit der US Armee stationiert die mit der Aufklärung-und Überwachung eines Grenzabschnitts der BRD zur ehemaligen CSSR beauftragt war. Unsere Sheridan-Panzer waren mit scharfer Munition voll bestückt. Vor den Toren der kleinen Stadt Inzendorf errichtete die Truppe am 24. einen Verteidigungswall für die Nacht auf großen Feldern zu beiden Seiten der Hauptstraße durch die Stadt. Kurz vor 02:00 Uhr, am Morgen des 25ten, überhitzte sich die Heizung in Sheridan C-15 und fing Feuer, wodurch die Munition im Inneren, einschließlich der Shillelagh-Raketen explodierte und das Fahrzeug vollständig zerstörte. Wie durch ein Wunder gab es keine Toten, aber Verletzte. Die Wucht der Explosion schleuderte mich über einen Zaun der ganz in der Nähe war. Dieser Vorfall beschäftigt mich immer noch, heute würde man es wohl Posttraumatic stress disorder, zu deutsch Posttraumatische Belastungsstörung nennen.
Stay Care
Dave
Lars de Vries
Letzte Artikel von Lars de Vries (Alle anzeigen)
- 2025 Combined Resolve 25-1 / 25th (US) Field Artillery Regiment im Raum Hohenfels – Gemeinschaftsgalerie - 12. Februar 2025
- 1988 Free Lion – Galerie Oosterhuis - 4. Februar 2025
- 1988 Free Lion – Galerie Rob Koenraads - 30. Januar 2025
3 Kommentare
Lars de Vries
17. Juli 2020 um 22:46 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
Mein lieber Mann, was hätte da alles passieren können. Auf Facebook hatte jemand einen treffenden Kommentar geschrieben…hier sieht man, das auch der Frieden nicht gratis ist und auch hier Opfer gebracht wurden. Eine Wahnsinns Geschichte. Und wie Günther sein Kommentar zeigt, konnten wir hier dieses Rätsel lösen. Bleibt mir alle Gesund.
Gruß Lars
Guenther H.
14. Juli 2020 um 21:17 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
Einzelne Bilder sind mir im I-Net schon öfter über den Weg “gelaufen, nur den genauen Unglückshergang kannte ich bis zum heutigen Tage nicht.
Wenn man die Bilder so ansieht und sich vorstellt mit welcher Wucht, der Sheridan regelrecht zerissen worden ist verwundert es einen nicht, das Dave dieses Erlebniss noch bis heute verfolgt.
Es muß jemand die Hand dazwischen gehalten haben, das die Jungs alle mit dem Leben davongekommen sind….
Dankeschön für die Hintergrundinformationen!
Grüße und halt die Ohren steif Dave
Günther
Rainer Preuß
14. Juli 2020 um 20:25 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
Krasse Geschichte. Glüchlicherweise ist die Geschichte für die Besatzung nicht noch viel schlimmer ausgegangen.