Wir waren zu dritt bei dieser Übung von der 1./sPiBtl 800 aus der Moritz von Nassau Kaserne in Emmerich. Einer von der Inst, und ein Kamerad und ich vom Fernmeldezug. Wir fuhren mit einem VW Kübel in die Reitzenstein-Kaserne nach Düsseldorf um dort einen MAN 5t mit Einachsanhänger abzuholen. Von dort aus ging es nach Bielefeld und wir sollten dort eigentlich in die Catterick Barracks. Da wir aber nicht wußten wo das war, sind wir halt in die nächste gelegene britische Kaserne gefahren und wurden freundlich empfangen und verbrachten dort optimistisch die Nacht. Am nächsten Morgen wildes klopfen wo seid ihr denn, ihr seid hier in den Ripon Barracks, macht euch auf den Weg. Danach sind wir losgefahren und gehörten zum Circle-Seven. Das bedeutet das alle Fahrzeuge in kleinen Gruppen aufgeteilt wurden, und bekamen als Zeichen einen Kreis mit einer Zahl, wir waren demnach die Sieben. Wir waren drei Fahrzeuge. Unser 5to, ein Kübel und ein Bedford der zu 10 RCT, also dem 10ten Royal Corps of Transport, angehörte. Wenn man einen neuen Bereitstellungsraum bekam, wir hatten hier Vier an der Zahl, wurden jedem Circle ein spezielles Areal zugeteilt, wo auch Wegweiser hinführten und somit alle ohne großes durcheinander an das geforderte Ziel kamen. Da es nur eine Stabsrahmenübung war, erzählten uns die Briten das hier nicht viel an “Aktion” zu erwarten wäre. Für uns war das im nachhienein trotzdem eine tolle Übung, und für mich fast die schönsten 14 Tage meiner Bundeswehrzeit. Ganz besonders die Verpflegung, die damals noch dem Royal Army Catering Corps unterstand, blieb mir sehr positiv in Erinnerung. Ich habe in den 15 Monaten im Emmerich niemals auch nur annähernd so gut gegessen, und das drei Mal am Tag. Unser Auftrag war, das das deutsche Verbindungskommando hier Transportiert wurde. Bemerkenswert war im übrigen auch, das die Landwirte wo wir untergezogen waren, nicht ganz so gut auf die Briten zu sprechen waren (Besatzer). Wir hatten hier als Bundeswehrsoldaten den großen Vorteil das die Landwirte uns Scheunen freigemacht haben zum unterstellen, desweiteren durften wir die Sanitäreinrichtungen nutzen, was den Briten nicht gestattet war. Leider bekomme ich nach 50 Jahren es nicht mehr zusammen wo wir untergezogen waren, aber zumindest kann ich mich an den Ort Horn-Bad Meinberg erinnern. Für uns endetet die Übung auf der Senne Rifle-Range. Die Eckdaten findet ihr in den Manöverankündigungen.
Gruß Ulrich
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3 Kommentare
Patrick Wiegmann
23. Februar 2025 um 17:06 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
Hallo Ulrich.
Immer wieder schön anzusehen wie es damals auch bei uns mal gewesen ist.
Egal wie groß der Beitrag ist,
Vielen Dank dafür.
Viele Grüße Patrick
Rainer Preuß
22. Februar 2025 um 21:53 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
Hallo Ulrich,
vielen Dank für die spannende Geschichte und deine Bilder.
Grüße aus dem Weserbergland.
Rainer Preuß
Lars de Vries
22. Februar 2025 um 20:13 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
Grüß dich Ulrich,
danke für das bereitstellen der Bilder. Natürlich ist das ein Kleinstbeitrag, aber ganz ehrlich, diese wenigen Bilder und dein absolut lebhafter Text schaue ich mir 100mal lieber an als ein Hochglanzbild von diesem Jahr. Und so ganz weit weg von meinem zu Hause warst du ja auch nicht. Und ein Bedfod RL unterm Netz haut hier jeden Britenfan aus den Puschen 🙂 Ich sage herzlichen Dank und beste Grüße nach Strasbourg.
Lars de Vries