Am 10. Oktober fand im Osterwald im Flecken Salzhemmendorf / Landkreis Hameln-Pyrmont eine Gedenkveranstaltung zum 35. Todestag von Sergeant Clive O’Hare statt. Dieser stürzte am 07.10.1986 mit seinem Hubschrauber vom Typ Gazelle bei einer Nachtflugübung des 1.Regiments AAC aus Hildesheim ab. Sgt. O’Hare war sofort tot, sein Navigator Corporal Stephen Sced überlebte schwer verletzt und saß 13 Stunden eingeklemmt neben seinem Toten Kameraden. Lars de Vries, Thorsten Bartels und ich haben den Absturz, bzw. die Such und Rettungsaktion damals miterlebt, Lars war sogar als Elfjähriger bis zur Absturzstelle gekommen. 2017 fand dann im Osterwald ein erster „Memorial Service“ der Royal British Legion und der Familie des Piloten statt. Als wir davon erfuhren, beschlossen wir die Absturzstelle auch mal aufzusuchen. Leider war der Zustand des Gedenkstein und der gesamten Stelle in keinem guten Zustand, und so beschlossen wir uns um die Gedenkstätte zu kümmern. Mit Unterstützung der Reenactment Gruppe „363 Fd Sqn B.A.O.R. History Group“ reinigten wir die Gedenkstelle. Zum Schluss legten wir noch einen Kranz nieder. Berichte von dieser Aktion erschienen dann in mehreren Tageszeitungen und auch in verschiedensten FB Gruppen. Das Feedback war gigantisch, und es meldeten sich viele Zeitzeugen, Wegbegleiter von Clive und letztlich sogar seine Frau bei uns. Sie erzählte mir viele Details, die den Absturz noch dramatischer darstellte als uns ohnehin schon bekannt war. In diesem Jahr beschlossen wir dann eine große Gedenkfeier zum 35. Jahrestag durchzuführen und nahmen Kontakt zur britischen Veteranen Vereinigung „Royal British Legion“ auf. Gemeinsam gestalteten wir den Gottesdienst und die Kranzniederlegung am 10. Oktober im Osterwald.
Jürgen Glomb
3 Kommentare
Guenther H.
19. Oktober 2021 um 19:25 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
Jungs, stellt euch einen älteren ergrauten Veteranen der Panzeraufklärungstruppe in selbiger Uniform vor, der jetzt vor euch die Hacken zusammenknallt und euch militärisch Grüßt!
Ganz Großer Respekt für die in die Wege geleitete Aktion!
Gruß Günther
Lars de Vries
19. Oktober 2021 um 19:22 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
Diesen Tag werde ich niemals vergessen. Aufgewacht durch massive Hubschrauberbewegung am Ostkreis-Himmel. Es dauerte nicht lange, da kam Mike mit dem Fahrrad an und wußte zu berichten das ein Hubschrauber vermisst wurde. Ich hatte bei Georg unten Am Freibad in Lauenstein geschlafen. Kurze Zeit später wurde im Radio berichtet das der vermisste Hubschrauber im Osterwald gefunden wurde. Und schon auf die Fahrräder geschwungen und los ging es. Unglaubliche Bewegungen weiterhin auf der Straße und in der Luft. Wir schlugen uns bis in den Bereich Osterwalder Hüttenstollen durch, ab da ging es zu Fuß weiter. Kaum zu fassen das wir es bis zum Wrack geschafft haben. Wir standen vor der völlig zerfetzten Gazelle…kaum vorzustellen das das jemand überleben konnte. Als elfjährige wußten wir nicht was das eigentlich alles bedeutet, es war nur unheimlich spannend. Und dann wurden wir erspäht und ein gebrülle fing an wie wir es zuvor noch nie gehört hatten. Wir liefen was das Zeug hielt und schlugen uns durch das Unterholz durch zurück zu den Rädern. Nach dem Schrecken erst mal ab zurück nach Lauenstein. Ein paar Stunden später unternahmen wir, naiv wie wir waren, einen zweiten Versuch. Aber da war dann alles so abgeriegelt das kein durchkommen mehr war. Und jetzt, 35 Jahre später sind wir an exakt der selben Stelle und halten eine Gedenkveranstaltung ab. Mir ging so manche Szene und Eindruck durch den Kopf…sehr bewegend. Danke das ich dabei sein durfte. We will Remember them…!!!
Gruß Lars
Udo Plaßhenrich
19. Oktober 2021 um 19:09 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
Ganz großes Ding was ihr da auf die Beine gestellt habt .
RESPEKT
Gruß Udo