© Arnd Wöbbeking and Tony Blackman
24.09.1952 – Der Tag an dem Stadtoldendorf das erste Mal einer Katastrophe entkam……..
Anfang des Jahres habe ich über den Absturz des Harriers in Stadtoldendorf hier auf Military-Database geschrieben! Zu dem Zeitpunkt wusste ich, dass es in Stadtoldendorf schon einmal zu einer „fast“ Katastrophe gekommen ist! Allerdings zwanzig Jahre früher!
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At the beginning of the year I wrote about the crash of a Harrier in Stadtoldendorf here on Military-Database! At the time I knew that there was already an “almost” catastrophe in Stadtoldendorf! However, twenty years earlier!
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© DEWEZET Ausgabe 26.09.1952
Um ausführlicher darüber zu schreiben, fehlten mir jedoch ein paar Details, so wusste ich weder die Namen der Piloten, noch genauere Umstände des Crashes! Herr Sebastian Rustenbach hat von meinen Recherchen erfahren und sendete mir das unten gezeigte Foto der Gedenktafel für die beim Absturz umgekommenen RAF-Piloten! Auch das es für diesen Unfall eine Gedenktafel gibt, entzog sich zu dem Zeitpunkt meiner Kenntnis! Darum meinen herzlichen Dank an Herrn Rustenbach.
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My choice was to write more about it, but I missed a few details, I knew neither the names of the pilots, nor more detailed circumstances of the crash! Mr. Sebastian Rustenbach heard from my research and sent me the photo of the memorial placard shown below for the RAF pilots who were killed in the crash! Even that there is a memorial for this accident, escaped at the time of my knowledge! Therefore, my heartfelt thanks to Mr Rustenbach.
Die beiden Namen auf der leider nicht mehr ganz so gut aussehenden Tafel erlaubten mir nun eine weitere Recherche und ich konnte in Erfahrung bringen, das der Pilot und sein Begleiter zur 11.Fighter Squadron RAF gehörten die zu der Zeit auf dem Fliegerhorst Wunstorf stationiert waren!
Ich hatte nun die Möglichkeit einige Kontakte aufzubauen, die mir eventuell mehr über die Umstände des Absturzes sagen könnten!
Aber, wenn ich ehrlich bin, ich erwartete nicht das ich in irgendeiner Weise mehr über diesen Unfall in Erfahrung bringe, liegt er doch heute im Jahr 2016 ganze 63 Jahre zurück!
Aber ich sollte eines besseren belehrt werden….
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The two names on the unfortunately not so good looking board allowed me now another research and I could find out that the pilot and his companion were attached to the 11.Fighter Squadron RAF belonged at the time on the Fliegerhorst Wunstorf! I had now the possibility to establish some contacts, which might tell me more about the circumstances of the crash! But, if I’m honest, I did not expect me to know more about this accident in any way, but he’s back in the year 2016! But I should be taught a better ….
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Zwei Wochen später bekam ich eine Mail mit folgenden Wortlaut:
„Lieber Herr Wöbbeking, ich hätte nie in meinem Leben gedacht den Namen Swash noch einmal zu hören, ausser in meinen Erinnerungen!….“
Wow, was oder besser wer schreibt das…
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Two weeks later I got an email with the following text:
“Dear Mr. Wöbbeking, I never thought I’d ever hear the name of Swash in my life except in my memories.”…
Wow, what or better who writes these words…….
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Es war Tony Blackmann, ein Schulfreund!! des tödlich verunglückten Swash!
Tony Blackmann schrieb mir, das er und F/Lt. Swash zusammen auf der recht bakannten Internatsschule „Oundle School“ in Oundle gewesen sind! Swash verließ die Schule über ein Jahr vor Tony und ging zu RAF! Irgendwann rief auch bei Tony der National Service! Durch Zufall wurde er dann Lehrer in Mathematik und Physik für Piloten und er meldete sich dann freiwillig zur RAF um selbst das Fliegen in Jets zu erlernen! Er wurde der 11 (F) Squadron zugewiesen und traf dort Swash wieder, der inzwischen Flight Lieutenant war.
Die 11 Squadron war ausgerüstet mit de Havilland Vampire FB5/FB5B Düsenflugzeugen. Und eine Gloster Meteor Mk.7 für Ausbildungszwecke!
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It was Tony Blackmann, a school friend of F/Lt. Swash!!!
Tony Blackmann wrote to me that he and F / Lt. Swash were together at Oundle School in Oundle! Swash left the school over a year before Tony and went to RAF! Tony by chance, he became a teacher in mathematics and physics for pilots and he volunteered for the RAF to learn how to fly in jets! He was assigned to the 11 (F) Squadron, and there he met Swash, who was now Flight Lieutenant.
The 11 Squadron was equipped with de Havilland Vampire FB5 / FB5B jet aircraft. And a Gloster Meteor Mk.7 for training purposes!
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So erinnerte sich Tony:
Der Tag des Unfalls begann normal, Swash stieg mit L.A.C. (Leading aircraftman) Mountney auf. Die Gloster Meteor Mk.7 hatte zwei Sitze. Der Rücksitz hatte einen Schalter, der die Funkverbindung zum Piloten herstellen konnte! Gleichzeitig unterbrach der Schalter die Kommunikation mit der Flugleitung. In anderen Flugzeugen war dieser Schalter mit einer Feder ausgerüstet, so daß der Schalter, wenn man ihn loslässt, in seine Ausgangsstellung zurückspringt und der Pilot wieder Kontakt mit der Flugleitung aufnehmen kann. Nicht so bei der Gloster Meteor, dort schaltet man ihn ein und kann erst wieder funken, wenn dieser Schalter ausgeschaltet wird! Genau das wurde wahrscheinlich F/Lt. Swash und L.A.C. Mountney zum Verhängnis! Die Wetterlage war mehr sls ungünstig, tief hängende Wolken und Swash flog blind! Er konnte aufgrund des betätigten „Mute“ Schalters keine Hilfe anfordern die ihn und seinen Jet aus der Nebel- und Wolkenwand heraus lotsen konnte- und sein Treibstoff wurde knapp! So sind die beiden nach 1,5 Stunden Flugzeit am 24.09.1952 in Stadtoldendorf nahe der Homburg abgestürzt und ums Leben gekommen! Diese Version ist die wahrscheinlichste Absturzursache, aber genau konnte es nie geklärt werden! Insgesamt sind 890 Gloster Meteor der RAF durch Unfälle verloren gegangen. Dabei kamen insgesamt 450 Piloten ums Leben! F/Lt. Swash war einer von Ihnen! We will remember them….
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Tony recalled:
The day of the accident began normal, Swash started with L.A.C. (Leading aircraftman) Mountney. The Gloster Meteor Mk.7 had two seats. The rear seat had a switch that could make the radio connection to the pilot! At the same time, the switch interrupted the communication with the flight line. In other aircraft, this switch was equipped with a spring so that the switch, when released, would spring back into its initial position and the pilot could again make contact with the flight line. Not so with the Gloster Meteor, there it is switched on and can only spark again, if this switch is switched off! Exactly this was probably F / Lt. Swash and L.A.C. Mountney to the doom! The weather was more sls unfavorable, low hanging clouds and swash flew blindly! He could not ask for help from the “mute” switch, which could get him and his jet out of the fog and cloud wall – and his fuel was running out! So the two crashed after 1.5 hours flight time on 24.09.1952 in Stadoldendorf near the homburg and died! This version is the most likely crash cause, but exactly it could never be resolved! A total of 890 Gloster Meteor of the RAF were lost due to accidents. A total of 450 pilots were killed! F / Lt. Swash was one of you! We will remember them ….
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Eines der letzten Bilder von F/Lt. Swash bekam ich von Tony zur Verfügung gestellt:
One of the last photos, with F/Lt. Swash on, I got from Tony.
Sitzende Reihe, dritter von links ist Tony Blackman und dritter von rechts ist F/Lt. Swash!
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Dieser Absturz fand auch Erwähnung in einem Buch welches Tony geschrieben hat:
Tony Blackman Test Pilot
ISBN 9781906502362
www.blackmanbooks.co.uk
Ja, Ihr lest richtig, der Author dieses und einer ganzen Menge anderer Bücher ist Tony Blackman, der mir hier bei diesem Artikel mit seinen Infos über seinen Freund und dem Absturz geholfen hat!
Ja und auch das ist richtig, Tony war Testpilot u.a. für die Britische Armee! Auch den legendären VULCAN-Bomber hat er geflogen (über 1300 Flugstunden)und ein Buch darüber verfasst!
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(Vulcan Test Pilot ISBN-10: 0753729989 ISBN-13: 978-0753729984)!
Ich bin sehr stolz mit Tony geschrieben zu haben! Vielen Dank Tony!
I’m very proud to know you, Tony, so thank you very much for help!
Hier passierte der Absturz:
[mappress mapid=”149″]
Wer sich für die AVRO Vulcan interessiert, sollte diesen Link einmal anklicken, die Seite öffnet sich in einem neuen Fenster und zeigt einen 360° Blick durch das Cockpit eines Vulcan Bombers.
Arnd Wöbbeking
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3 Kommentare
Thomas Dittmann
16. November 2016 um 12:40 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
toller bericht und meine allergrösste Anerkennung aller Piloten und Soldaten die im kalten krieg ihr leben liessen und und riskierten! sie taten es für UNSEREN frieden in Europa und der welt! in ost und west!
SALUTE YOU!!!!!
Totti
15. November 2016 um 10:24 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
Moin Arnd……das ist wirklich erstaunlich…allein schon so eine Geschichte nach der langen Zeit überhaupt wieder aufzurollen!!! Dem gebührt mein absoluter Respekt. Ich denke mal der Herr Blackman ist ja auch schon in einem betagten Alter und das er das dann hier gefunden hat ist schon wirklich der Hammer muß ich sagen. Ganz tolle Geschichte muß ich sagen…..
Gruß
Totti
Lars de Vries
11. November 2016 um 23:08 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
Nur wer selbst so einen Beitrag jemals verfasst hat kann in etwa erahnen was das für eine Arbeit war und ist. Bin absolut erstaunt über die nun doch sehr klare Geschichte dieses Unglücks. Diese Gedenktafel werde ich mir ansehen, schließlich arbeite ich in Stadt Oldendorf. Unglaublicher Bericht, der sich, trotz des traurigen Ausgangs, ließt wie ein Krimi. Bin absolut begeistert. Ausführlicher geht es einfach nicht. Tonys Erinnerungen hier zu archivieren sind einmalig. Auch wenn es unser Kernthema nicht direkt betrifft, ist es mit das Beste an Recherche was ich dazu lesen konnte. Tolle Arbeit.
Gruß Lars