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2021 Defender Europe / HOSPEX – Galerie Waldhelm

HOSPEX 2021

Im Rahmen von DEFENDER EUROPE 2021, aber dennoch als Einzel-Übung zu betrachten, fand auf dem Truppenübungsplatz Baumholder  Ende Mai/Anfang Juni 2021 die Übung HOSPEX 2021 statt. Durchgeführt  wurde die Übung vom 519th Medical Center aus Baumholder, welches der 30th Medical Brigade in Sembach untersteht. Neben dem 519th Medical Center gehört zur Brigade noch das 421st Medical Battalion-Multifunctional in Kaiserslautern, welches aus 6 Kompanien und 2 Detachments besteht, zum Beispiel  einer Krankentransportkompanie oder einer Veterinärkompanie. Der 519th Medical Center besteht auch einer Support Unit, welche zum Betrieb eines Feldlazaretts notwendige Dinge wie z. B. Bevorratung, Instandsetzung, Feldküche, Wäscherei, Transport betreibt und dem 512th Field Hospital, welches das mobile Feldkrankenhaus im Eigentlichen betreibt. Aufgebaut war ein komplettes Feldlazarett mit Notaufnahme, Op-Raum, Apotheke, Bettenstation, Physiotherapie, psychologische Betreuung, Zahnarzt, Röntgenabteilung und Ambulanz. Daneben gab es eine Feldküche mit großem Lager für die Zubereitung der Mahlzeiten, eine Wäscherei mit riesigen Waschmaschinen und Trocknern, einen Instandsetzungsbereich und einen Betankungsbereich, da die vielen Generatoren täglich mehrere hundert Liter Diesel verbrauchen. Bemerkenswert ist das unterschiedliche System im Vergleich zu einem deutschen Feldlazarett. Während die Bundeswehr, mal abgesehen von dem Kommando SES in Leer, eher auf ein containergestütztes System setzt, fanden sich bei der US Army mehr Zelte als Container im eigentlichen 512Th Field Hospital. Die wichtigsten Funktionsbereiche waren aber ebenfalls in Containern beherbergt. Bemerkenswert ist auch der Stellenwert der Diensthunde, die ebenfalls im 512th Field Hospital mit behandelt werden. Eine kleine Einheit des Air Force Medical Service (weiße Fahrzeuge und sandfarbene Zelte)) war ebenfalls in das Manöver mit eingebunden um den Weitertransport der Verletzten in ein Krankenhaus zu simulieren. Die Bundeswehr unterstütze mit einer Abordnung von 8 Soldaten diese Übung. Sie entstammten alle der 5./SanRgt 2 aus Rennerod und waren als Funktionspersonal (Arzt im OP-Bereich, Apotheker, Psychologe) Die 5./SanRgt 2 ist ein Ergänzungstruppenteil, welche ausschließlich aus Reservisten besteht. Bei meinem Besuch stand an diesem Tag alles in Erwartung des Besuches von dem Inspekteur des US Army Sanitätsdienstes, General Dingle, der am Nachmittag erwartet wurde. Besten Dank an CPT O`Neil für die fast vierstündige ausgiebige Führung durch das Feldlazarett und seinem zuvorkommenden Wesen.

Jörg Waldhelm

 

 

 

Über den Autor

Joerg Waldhelm

3 Kommentare

  1. 3
    Guenther H.

    Eine Truppengattung, die mit dem Leid und Grausamkeiten einer kriegerischen Auseinandersetzung, in allen Facetten konfrontiert wird..aber auch hier eilt die Zeit im Sauseschritt und die moderne Medizin ist auch mit allem vertreten um Mensch zu helfen.
    Wenn ich an jene Tage zurückdenk, als an einem Gehöft mit langezogenen Schleppdach ein San- M113 der kanandischen Streitkräfte auf evtl. verletzte Krieger wartete um evetuell einen eingezwickten Finger oder eine kleine Schnittwunde zu versorgen.
    Ansich nix besonderes könnte man meinen…aber genau da, begann eine Begebenheit, die es glaube ich hier verdient hat einen Platz zu finden besonders in diesen hochbrisanten Zeiten und ein wenig zum schmunzeln anregen soll.
    Man muß wissen, das dieses Gehöft einem gestandenen bayerischen Revierförster als Dienstwohnung zugeteilt war, ein Forstmann wie man sich ihn gerne vorstellt: Ein Schlohweiser Vollbart , das Gesicht mit einer Nase die wie ein Radieserl aus dem Haarwust hervorstach .
    Mit geschulterter Büchse und seinem Hund oder mit seinen beiden Dackel eine repekttabele Erscheinung…
    Einmal im Monat traf sich eine illustere Runde altgedienter Waidmänner in diesem Gehöft um das Jagdhornblasen zu üben, was meist in einer feuchtfröhliche Rund ihren Abschluss fand und der alte Deutsch Drahthaar “Treff ” des Nachts seine Hütte räumen musste und er sie seinem Herren und Gebieter überlies, da er , wenn er ordentlich getankt hatte nicht, das eheliche Schlafgemach aufsuchen durfte, da unser Waldschrat dann zu schnarchen pflegte wie ein alter T34 auf dem Blechdach.
    Auch an diesem Tag ,als die Kanadischen Sanitäter zu Besuch waren, fand das “Übungs-Blasen” statt …an einem sonnigen Herbstnachmittag wo die Hühner an den Wänden des Gehöfts entlang spazierten um die letzten Fliegen abzulesen, der alte Vorstehhund sich in der Sonne aalte und die beiden Rauhhaardackel “Schnaps” und “Pulle” aus ihrem Zwinger mit sehensuchtvollen Blick, des Nachbars Mohrle , seine Zeichens ein kapitaler Kater sein Leben ein wenig kürzen zu wollen, da dieser nix besseres zu tun hatte um die beiden bis aufs Blut zu ärgern wenn die Zwinngertür fest verschlossen war.
    Im Grasgarten dösten die Kühe wohl behütet von ,einem bayerischen Fleckviehbullen mit dem Namen “Simmerl” ein wahrer Brocken mit gut zwanzig Zentnern , aber gutmütig und brav wie ein “Lamperl” an diesem denkwürdigen Tag brach aber der “andere” Simmerl bei ihm durch.
    Einer der beiden Sanis bekam mit das der alte Forstmann sein Jagdhorn in der Hand hatte und sich schon ein wenig “warm” machte bis die anderen Honoratioren eintrafen.
    Man verständigte sich mit Händen und Füßen ob der Soldat nicht auch mal probieren dürfe…das “Unglück “nahm ab diesem Zeitpunkt seinen Lauf ….erst quietschende, dann röchelnde Töne um sich dann in einem grausamen grellen Fanfarenstoß ala Trompeten von Jericho oder auch vergleichbar mit einer durchgehenden Elefantenherde.
    Das alte Horn es brüllte nach Blut und wimmerte “Gott Gnade” hieß es schon im Bauernaufstand von Börries von Münchhausen…
    Schlagartig war es mit der Beschaulichkeit vorbei..die Kühe stellten die Schwänze auf und stürmten mit donnernden Hufen davon, der alte Treff mit den Rauhbautzen stimmten mit schauerleichem Geheul ein , die Hühner suchten gackernd das Weite, selbst Mohrle verfehlte mit jämmerlichen Katzenschrei das Katzentürl im Stadeltor. Alles im allem ein wahrlich urweltliches Getöse..
    Dazu gesellte sich das grantige Brummen eines “Bummerls”, der seine Horndamen in Gefahr sah um sich in ein überschlagendes Brüllen hineinsteigerte.
    Den schweren Schädel drohend schüttelnd unmißverständlich Scharren ließ erahnen, das es nich mehr lange dauern würde, den Urheber dieses Infernos zu “derbatzen”
    Völlig verdattert von der Wirkung seiner musikalischen Darbietung, kehrte schlagartig wieder Ruhe ein …um in ein dröhnendes Gelächter zu münden.
    Den mittlerweile waren die andernen Grünröcke dazu gestoßen, man amüsierte sich königlich, das anschließende Besäufniss war nicht von schlechten Eltern..auch für den kanadischen Jagdhornbläser samt Kameraden!
    So wenn ich jetzt auch ein wenig abgeschweift bin, sag ich trotzdem DANKESCHÖN für`s zeigen, für Einblicke die man so eigentlich nicht zu sehen bekommt !

    Gruß Günther

  2. 2
    SU89

    Hallo Jörg ,
    Tolle Fotos ,wenn du Soldat wärst , dann wärst du bestimmt Sani . Dann hättest du 2 Hobbys zusammen ausführen können . Danke fürs zeigen .

    Bis demnächst mal wieder
    Gruß Alwin

  3. 1
    Lars de Vries

    Grüß dich Jörg,

    nach der Pause wegen dem Krieg gegen die Ukraine, werden wir nun langsam wieder Beiträge veröffentlichen. Nur schlechte Nachrichten kann man auch nicht gebrauchen, und ein Beitrag wie dieser hier lenkt auch mal ab. Ein wirklich sehr gelungener Einblick, vor allem selten, in gewohnter Waldhelm-Qualität. Ein wirklich großartig ausgearbeiteter Text , der wie immer bei dir keine Wünsche offen lässt. Und wie wichtig es ist, das diese Brigade mit unterstellten Einheiten mal Einsatzbereit sein “müßte oder könnte” zeigt leider die aktuelle Zeit. Herzlichen Dank an dich für das Gezeigte.

    Beste Grüße
    Lars

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