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Die tschechische Armee hat seit dem Wandel der beiden Militärblöcke Ost/West einen erheblichen Wandel erlebt . Einhergehend mit einer sehr starken Reduzierung der Streitkräfte musste und wurde das Material erneuert. Hinsichtlich der neuen Aufgaben und der Spezialisierung der Streitkräfte wurden auch moderne Fahrzeuge für die Beschaffung getestet. Sehr schnell war klar das ein großer Beschaffungsblock die Radfahrzeugen betreffen würden. Neben den reinen Transport und Verbindungsfahrzeugen sollten auch für die Infanterie neue Radfahrzeuge mit einer 8×8 Antriebsformel beschafft werden. Hier wurde der europäische und internationale Markt begutachtet und es wurden auch verschiedene Fahrzeuge getestet. Durch die Sparmaßnahmen der Regierung war auch bei der Beschaffung der Radfahrzeuge die Wirtschaftlichkeit einer der wichtigsten Kriterien. In die engere Wahl kam der Pandur II von der Steyr- Daimler Puch AG , (die zwischenzeitlich von der General Dynamics European Land Systems übernommen wurde / GDELS Steyr) sowie der Patria AMV . Die technischen Bewertungen gewann in diesem Testverfahren eindeutig der Pandur II . Da zwischenzeitlich zwischen Wirtschaft, Politik und Medien ein interner Streit über dieses Beschaffungsvorhaben stattfand, wurde die Bestellung und Auslieferung der Fahrzeuge erheblich beeinflusst.
Nun aber steht der Pandur II in Diensten der tschechischen Armee ( Czech-Army) .
Insgesamt sind 107 Radfahrzeuge 8×8 bestellt:
72 Radfahrzeuge 8×8 Schützenfahrzeuge ( KBVP /Kolove Bojove Vozidlo Pechoty)
11 Radfahrzeuge 8×8 Kommandofahrzeuge ( KBV -VR )
8 Radfahrzeuge 8×8 Aufklärung mit Gefechtsfeldradar ( KBV -PZLOK )
8 Radfahrzeuge 8×8 Aufklärung ohne Gefechtsfeldradar ( KBV-PZ)
4 Radfahrzeuge 8×8 Pionierpanzer ( KOT-Z )
4 Radfahrzeuge 8×8 Sanitätsfahrzeug ( MEDEVAC ) ( KOT-ZDR)
Alle Infanteriefahrzeuge / Schützenpanzerausführungen sowie die Aufklärungsfahrzeuge sind mit einer Waffenstation RCWS-30mm Bushmaster der Firma Rafael ausgestattet . Teilweise auch mit zwei Lenkwaffen SPIKE LR in Startbehältern. Alle bewaffneten Fahrzeuge können mit Ihrer Sensorik und Waffenwirkung effektiv die Infanterie unterstützen und auch autark den Feuerkampf führen. Speziell für die tschechischen Pandur II wurde ein zusätzliches Schutzpaket M1 angeschafft. Bei dieser Version wird dann die serienmäßige Panzerung aus Stahl7Aluminium durch eine Keramikpanzerung ersetzt. Dadurch wird eine Gewichtsersparnis von 10% möglich , die neuere Panzerung erfüllt aber ein höheres Schutzniveau. Zusätzlich kann eine Käfigpanzerung zum Schutz vor Hohlladungen angebracht werden. Störsender sind ebenso wie die gesamte Elektronik auf C4 Standard und erfüllen höchste NATO-Standards. Gemäß der Verträge wurden die ersten 17 Fahrzeuge bei Steyr in Wien gefertigt. Durch die üblichen Kompensationsvereinbarungen wurden die restlichen Fahrzeuge bei dem tschechischen Unternehmen VOP CZ s.p. endmontiert. Der Pandur II der Czech-Army hat sich besonders im ISAF-Einsatz einen sehr guten Ruf erworben . Durch einfache Wartungsarbeiten und eine hohe Verfügbarkeit hat er auch durch seine umfangreiche Sensorik und Waffenwirkung beeindruckt und wurde im Einsatzland oft in Verbindung mit US-Truppen als Unterstützung eingesetzt.
Die hier gezeigten Bilder unterliegen dem Copyright © Thomas Tutchek
Für die freundliche Bereitstellung bedanke ich mich ausdrücklich . Die Informationen sind durch die Webseite www.doppeladler.com und deren Administrator, Herrn Robert Tögel unkompliziert zur Verfügung gestellt worden.
DANKE !!!
Ich hoffe das ich durch diesen erstmaligen Bericht einen kleinen Einblick in die moderne tschechische Armee und deren Ausrüstung geben konnte. Fortsetzung folgt
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7 Kommentare
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31. Januar 2015 um 10:33 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
Herzlichen Dank für Deinen Einsatz dieses Fahrzeug Profil hier posten zu dürfen und natürlich auch meinen Dank an Thomas Tutchek für die Genehmigung!
Viele Grüße
Arnd
Lorenz Scheidl
4. Februar 2014 um 20:42 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
Servus Frank,
wie sich doch der Fuhrpark mittlerweile ähnelt … beim flüchtigen Hinsehen könnte man die Kisten doch glatt mit Strykern verwechseln. Man übt mittlerweile sogar auf Plätzen der ehemaligen Feinde. Die Zeiten haben sich gewaltig geändert!
Vielen Dank für den sehr informativen Artikel zu diesem Fahrzeug und die vielen schönen Aufnahmen!
Viele Grüße
Lorenz
RALF_67
3. Februar 2014 um 19:05 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
Hallo Frank
Ein sehr informativer und gut ausgearbeiteter Bericht mit klasse Bildern dazu.
Schon gewaltig,welche Arbeit und Mühen Du in solch einen Beitrag investierst um ihn anschließend hier zu präsentieren.
Großer Dank dafür an Dich und auch Dank an den Bilderspender.
Viele Grüße,RALF
Thomas Dittmann
2. Februar 2014 um 09:38 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
Servus frank!
toller bericht wie immer üblich von dir. grossen dank an den spender! ist schon sehr beeindruckend wie der wandel der zeit das politische Verhältnis in Europa zurecht rückte. bin mal gespannt was in der tschechischen armee noch an Neuanschaffungen ansteht. habe mal gehört das starkes intresse an Mardern und Leoparden da ist.
grüsse
thomas
Totti
29. Januar 2014 um 17:42 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
Moin Frank….klasse Fahrzeug…klasse Bilder!! Und dazu noch ein 1A Bericht über die CZ-Army und deren Beschaffungsmaßnahmen. Bin gespannt auf die Fortsetzung dieser Themen!? Vielen Dank und weiter so…..
Gruß aus der Heide
Totti
cars73
28. Januar 2014 um 20:17 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
Moin Frank, da schließe ich mich Lars nahtlos an , echt nen Klasse Bericht und Klasse Bildmaterial,da kann man gut sehen ,das die Czechische Armee den Westlichen Standart immer näher kommt.Nicht zuletzt das Sie auch auf Deutschen Boden Üben.
Dank Dir für die enorme Arbeit und für die sehr Intersanten einblicke,die einem sonst verwehrt bleiben.Viele Grüße Carsten.
Lars de Vries
28. Januar 2014 um 19:39 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
Moin Frank,
das nenn ich mal einen erstklassig ausgearbeiteten Artikel der mal keine Wünsche offen lässt. Nur jemand der selber mal so einen Artikel geschrieben hat, kann sich einigermaßen vorstellen wie viel Arbeit das überhaupt macht. Auch die Galerie die du dazu besorgt hast ist erstklassig……so sieht ein Pandur doch gleich mal ganz anders aus wenn er einen Tarnchema aufweißt. Ganz klare eins für dich in allen Kategorien.
Gruß Lars