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1979 Red Gauntlet – Galerie Uhde

Red Gauntlet (roter Fehdehandschuh) 79 war die Bezeichnung der von der 3. (UK) PzDiv im November 79 durchgeführten Truppenübung. Das Übungsgebiet ging im Norden von Hameln bis Langelsheim und im Süden von Willebadessen bis Northeim.  An der Übung nahmen rd. 8.000 Soldaten mit 1.000 Radfahrzeugen und 800 Kettenfahrzeugen teil. Das Manöver begann am 01.11.79 mit dem Beziehen der Bereitstellungsräume von „Rot“ im Bereich Seesen und Lutter am Bahrenberge. Das Übungsszenario sah einen langgezogenen Angriff von „Rot“ in Richtung Ruhrgebiet vor. „Blau“ hatte Verteidigungslinien entlang der Leine zwischen Alfeld und Northeim errichtet. Eine weitere Haltelinie wurde im Weserbergland zwischen Bodenwerder und Beverungen aufgebaut. Am frühen Morgen des 02.11. stoßen die Angreifer zur Leine vor. Da die Leinebrücken zur Sprengung vorbereitet waren, mussten Pontonbrücken bei Freden und Greene geschlagen werden. Der Angriff geriet hier nur leicht ins Stocken. Größere Mühe hatte „Rot“ dagegen im Ith/Hils-Bereich. Unter Ausnutzung des hügeligen und waldreichen Geländes hatte „Blau“ geschickt verzögert. Die in den engen und kurvenreichen Straßen des Selter und des Ith eingelassenen Sprengschächte  waren aktiviert worden. So steckten die vordersten Spitzen von „Rot“ häufig fest und mussten sich einen anderen Weg z.B. entlang der Bundesstraße 64 bahnen. Im Abschnitt zwischen Wenzen und Escherhausen wartete links rechts der Bundesstraße 64 eingegrabene Infanterie mit panzerbrechenden Waffen und stoppte den Vorstoß erneut. Nach einer Woche heftiger Kämpfe wurde die Weser bei Bodenwerder erreicht. Nördlich davon, bei Hehlen, gelang der Sprung über den Fluss. Relativ zügig ging es dann weiter in Richtung Ottensteiner Hochfläche. Die Übung endete am 12.11.79 mit einem 12stündigen Panzergefecht im Raum Steinheim / Marienmünster.

Gruß Eckhard


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Free Lion

2 Kommentare

  1. 2
    Guenther H.

    Bilder die sich von Süd bis Nord gleichen, nur mit anderen Fahrzeugen und Soldaten…Hunderte mal die fast selben Szenen…ratternde Kettenklirrende Stahlmonster…Rundumleuchten-Gewitter des Nachts untermalt mit einer Geräuschkulisse, die sich bis heute unauslöschlich, ins Gehirn gebrannt haben.
    Tarnnetze an Waldrändern unter denen Geschützrohre von Panzerhaubitzen hervorragten…der Geruch von Natosprit und von Panzerketten aufgerissener Walderde steigen wieder in die Nase…der Sound,von Stromaggregaten, die den “Freak” jener Tage anlockte, wie die Motten das Licht, wenn er den Öltropfen auf der Straße folgte, wenn Radfahrzeuge unerwegs waren…bei Dickblech war es um etliches leichter, die Einheiten aufzuspüren…man gerät automatisch wieder in’s Erzählen von längst vergangen Tagen, von denen ich keine Sekunde missen wollte…irgendwann werd ich mich beim “Boandlkramer” melden müssen und die Geschichten jener Zeit, werden immer mehr verblassen und schließlich ganz verschwinden, so wie die letzten Zeitzeugen jener Tage…die von Panzerketten zerfressenen Randsteine.
    So genug davon…mir bleibt nur noch zu schreiben: DANKESCHÖN für’s zeigen!

    Gruß Günther

  2. 1
    Lars de Vries

    Hi Eckhard,

    der Stoff aus dem die Träume sind. Jedes Bild ein wahrer Schatz, gerade Bild 7 hat es mir angetan. Sammeln am Straßenrand, wie oft hab ich das erlebt. Da gab es für uns als Kinder immer etwas abzustauben. Auf den Panzern klettern und “Goldene Dosen” gab es als Zugabe. Die FV 432 Klasse ist der für mich prägenste Panzer aller Zeiten. Der Klang und die Gerüche werde ich bis zu meinem letzten Atemzug in Erinnerung behalten. Und deine Bilder hier bringen mich zurück in diese Zeit…ich bin absolut begeistert. Was bin ich froh das du diese mit uns teilst. Danke und beste Grüße. Lars

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