Hier sind einige Bilder vom Wintermanöver – REFORGER Central Guardian. Die Übungsleitung hatte das V. (US) Corps. Von den gut 65000 teilnehmenden Soldaten waren in etwa 12000 von der Bundeswehr. Es waren aus heutiger Sicht unvorstellbare Mengen an Material unterwegs (15000 Radfahrzeuge, 6000 Kettenfahrzeuge + 600 Hubschrauber) Die Wetterbedingungen waren alles andere als gut in der Übungszeit vom 21.01 bis zum 30.01.1985, so dass der Matsch mittels Schneepflügen von den Straßen geräumt wurde. Aufgrund der Wetterlage, durften in der zweiten Übungswoche nur noch feste Feldwege und Straßen benutzt werden. Der Übungsraum war in dem Großraum Kassel, Bad Hersfeld, Fulda, Gießen, Marburg und Frankenberg. 17500 Soldaten wurden aus den USA eingeflogen. Unterstützt wurde die Übung durch die Luftwaffenübung Cold Fire 1985. Ich war damals im 3.Zug der 4./PzBtl 134. Wir waren damal Übungstruppe Rot, mussten also verlieren. Leider bekomme ich die Ortsnamen nicht mehr zusammen, aber es war in der Nähe von Cyriaxweimar bei Marburg. Wir sollten die US Army nach Vorgabe angreifen, aber unser Chef hatte anderes im Sinn und wir griffen sie von der Flanke her an und rollten alles auf! Es war natürlich sofort Übungs-Stop und unser Chef – Hptm Hecker – bekam einen ” Anschiß” der ihm aber egal war! Danach wieder nach Vorgabe, damit sie gewinnen konnten. Ich wünsche viel Spaß mit meinen Eindrücken dieser unvergessenen Übung.
Klaus Zapp
Lars de Vries
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2 Kommentare
Lars de Vries
6. November 2024 um 22:14 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
Grüß dich Klaus,
wir sind dir sehr dankbar für das Gezeigte. Gerade diese Übung gehört zu den mit am wenigsten dokumentierten REFORGER Übungen, was wohl auch mit an der Jahreszeit bzw. am Wetter lag. Wer hatte da schon eine Kamera mit…? Aber dafür sind diese auch noch qualitativ absolute Klasse, deine Geschichte rundet alles perfakt ab.
Gruß Lars
Guenther H.
5. November 2024 um 19:11 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
Bilder aus einer Zeit, wo Manöver noch Manöver waren…Ja das hatten die Amis gar nicht gerne, wenn plötzlich das Manöverdrehbuch auf eigene Faust geändert wurde.
Wenn ich an 1988 so zurückdenk, ist uns fast selbiges wiederfahren,bloß wir standen damals gut getarnt in einem Waldrand , als auf der Landstraße Amis angerollt kamen. Die Jungs haben mit allem gerechnet, bloß damit nicht, das diie “bösen” Jungs von der anderen Feldpostnummer auf sie lauerten.
Die Türme der M60er auf 6 Uhr gedreht rollten sie in ihr Verhängnis…nach der ersten Salve der KADAGS glaubte jeder, das dies einen Effekt haben musste, wie der berühmte Stich in’s Wespennest ….doch nicht der gleichen geschah!
Stur rollen die Rad und Kettenfahzeuge dahin…also nochmal das ganze von vorn!
Feuerbefehl- Rummms- Wieder nichts!
Keine Reaktion also weitergeschossen bis die KADAG leer war,es war wie beim Scheibenschießen ,man wechselte dann zu den Weißlichtzielscheinwerfern bis die Kolonne “durch” war, selbst das helle Aufblitzen der Scheinwerfen bewirkte auf der “Feindseite” nichts,selbst mittlerweile hinzugekommene Schiedsrichter schüttelten ungläubig den Kopf im Angesicht der Kompletten “Vernichtung” der Feindkolonne…
Erst als sie von den Schiedsrichtern aufgehalten wurden und für eine halbe Stunde aus dem Verkehr gezogen wurden und unsere Leos auf die Vorgelagerte Wiese rollten, glaubten sie das sie die “Blauen” auf die Hörner genommen hatten.Breites Grinsen und die Kippen im Mundwinkel als wir vorbeifuhren ließen uns vermuten, das ihnen die Zwangspause gar nicht so ungelegen kam.
Ja das waren noch Zeiten.. leider unwiederbringlich vorbei! Doch das macht diese Bilder noch wertvoller,ersetzen sie die berühmt berüchtigte Zeitmaschine….DAKESCHÖ für’s zeigen sagt GÜNTHER