Brigadegefechtsübung BERGLÖWE 2019
Es gibt sie noch bzw. wieder: Freilaufende Brigadegefechtsübungen.
Vom 11. Mai bis 23. Mai führte die Gebirgsjägerbrigade 23 im Bereich zwischen Rosenheim und dem Berchtesgadener Land eine Brigadegefechtsübung unter dem Namen BERGLÖWE 2019 durch.
Los ging es bereits ein paar Tage vorher mit der Befehlsausgabe und den Vorbereitungen der Bahnverladung. Am 11. Mai wurden dann in einem Zementwerk in der Nähe von Rosenheim etliche Truppenteile mittels zerlegbarer Kopframpe entladen. Die unterstützenden Pioniere aus Havelberg wurden in Mühldorf am Inn entladen, einige Truppenteile verlegten auch im Landmarsch zu den Verfügungsräumen.
Diese lagen in der ersten Phase südlich der Linie Bad Aibling – Kolbermoor – Rosenheim, aber auch die Orte Rosenheim und Raubling wurden hierzu benutzt. Ich selbst war am 13. und 14. Mai vor Ort. In den Verfügungsräumen war es am 13. Mai noch recht ruhig, vereinzelt traf die Übungstruppe auf Milizen der gegnerischen Partei (gestellt größtenteils vom GebJgBtl 231), diese verhielten sich aber auch noch defensiv. Der Dauerregen vom Vortag sorgte für teils widrige Bodenverhältnisse.
Doch die Lage kippte. Am 14. Mai früh morgens setzten erste infanteristische Kräfte per Schlauch- und Sturmboote (letztere wurden vom österreichischen Pionierbataillon 2 gestellt) bei Brannenburg über den Inn über…..es kam zu ersten Feuergefechten. Benutzt wurden die beiden Übergangsstellen, die noch aus den Zeiten stammten, in denen Brannenburg ein Standort des Heeres war. Mittels Schlauchbooten und Balken wurde eine Behelfsfähre gebaut, um die schweren Kräfte mit ihren Wieseln überzusetzen. Der Brückenkopf wurde gebildet und gehalten. Gegen Mittag schlug die Stunde der Havelberger schweren Pioniere mit ihren Faltschwimmbrücken. Es wurde über den Inn ein Fährbetrieb eingerichtet um weitere Truppenteile überzusetzen.
Plötzlich gab es Feindbeschuss während der Beladung einer Fähre! Flugs wurde abgelegt und von der nördlichen Übergangsstelle in die südliche Übergangsstelle ausgewichen! Auch die ganzen vorbereiteten Hilfsmittel wurden hastig abgebaut und im Süden wieder aufgebaut. Die Fahrzeuge, die noch übersetzen wollten, zogen sich auf nahe gelegene Wiesen zurück.
Nachdem die Lage aufgeklärt war, wurde wieder die nördliche Stelle benutzt und weitere Fahrzeuge setzten über. In näherer und weiterer Entfernung ostwärts erklangen ab und zu MG-Salven.
Am 15. Mai wurde statt dem Fährbetrieb mittels den Schwimmkörpern FSB2 eine Brücke gebaut und das Gros der Fahrzeuge setzte über. Im weiteren Verlauf der Übung verlegten die Einheiten in den Bereich Traunstein/Kammer, immer wieder einmal durch Angriffe von Milizen gestört.
Von dort aus ging es schließlich in den Bereich Bischofswiesen, wo mehrere Aufgaben bevorstanden: Das Nehmen der Talstation der bundeswehreigenen Bergbahn und der Angriff auf die Reiteralpe, wo noch zwei Meter Schnee lagen, um einige Beispiele zu nennen. Diesen Abschnitt prägte die Landes- und Bündnisverteidigung.
Fakten:
Da hauptsächlich das GebJgBtl 233 aus Mittenwald beübt wurde, wurden viele Hägglunds BV 206D und BV 206S eingesetzt. (GebJgBtl 231 in Bad Reichenhall hat z. B. überwiegend Fuchs/Boxer.) Es war der größte Gewässerübergang der Brigade seit mehr als 20 Jahren.
Etwa 1.200 Soldaten mit über 250 Fahrzeugen nahmen teil.
Übende Einheiten: U. a. Gebirgsjägerbrigade 23 mit allen Truppenteilen, Teile Feldjägerregiment 3, 3./sPiBtl 901 aus Havelberg (Faltschwimmbrücke), Teile PiBtl 2 (Österreichisches Bundesheer)
Eingesetzte Fahrzeuge: Unter anderem MB Wolf, Greenliner, Greenliner 3, Nissan Pathfinder, Toyota Landcruiser, Widder, U1300, U5000, U5023, DB 1017A, Feldküche, Axor 5t, Iveco 5t, Iveco 15t, Iveco 15t gepanzert, MAN 5t gl, MAN 7t gl, MAN 7t gl Kipper, MAN 7t gl Brückentransporter, MAN 10t gl, MULTI 15t, MMULTI 15t gepanzert, Dachs, YAK BAT, YAK Feldjägergruppe, Eagle V, Enok EOD Trupp, BV 206S Gruppe, BV 206S Funk/Führung, BV 206D, BV 206D Funk/Führung, Fuchs 1A8 Pioniergruppe, Fuchs 1A8 EOD, Fuchs 1A8 Fubk/Führung, Fuchs 1A4 Pioniergruppe, Fuchs 1A4 Rüstsatz Aufklärer/Gruppe, U1300 KrKrw, BS 206 Arzttrupp, M113 Mörser, Maus, Dingo 2, Dingo 2 GSI, VW Amarok, Fennek, Eagle IV.
Besten Dank an die Pressestelle der GebJgBrig 23 für die gute Informationsarbeit und der teilweisen Begleitung während der Übung!
Jörg Waldhelm
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6 Kommentare
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Michael Uffmann
9. Juli 2019 um 22:04 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
Moin,
klasse Bilder die ihr da mitgebracht habt und klasse Bericht Jörg!
Da war ja einiges unterwegs….
Vielen Dank das ihr uns teilhaben lässt!
Gruß
Michi
Patrick Wiegmann
1. Juli 2019 um 11:25 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
Grüsst Euch.
Mensch da habt Ihr ja eine spitzen Story zu dieser Übung geschrieben. Und dann noch diese Bilder dazu. Wirklich aller
erste Sahne dieser ganze Bericht. Schade das es zu weit weg war, aber alles geht nun wirklich nicht. Um so besser das Ihr
vor Ort gewesen seid. Ganz grosse klasse. Macht weiter so.
Gruß Patrick
SU89
23. Juni 2019 um 20:29 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
Hallo Jorg ,
da habt ihr ja eine Übung eingefangen , mit allem drum und dran . ES ist echt Wahnsinn das es solche Übungen wieder gibt .
Schade das sowas ähnliches bei uns nicht mehr statt findet . Vielen Dank an euch alle
Gruß Alwin
SU89
23. Juni 2019 um 19:51 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
Hallo Jorg
dddddddddddddddddddddddddddddddddddddddddddddddddddddddddddddddddddddd
Lars de Vries
22. Juni 2019 um 12:17 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
Hallo zusammen,
einen Megabreicht habt ihr da für uns gezaubert…herzlichen Dank an alle Beteiligten. Ganz speziell noch an dich Jörg für den aussagekräftigen Text. Die Kulisse da unten ist schon atemberaubend….das dort auf den Bergen noch Schnee liegt ist auch keine Seltenheit, aber noch in der Masse..? Wunderbar anzuscheuen wie sich die Truppe freilaufend dort bewegen kann, genau so soll es sein.
Gruß Lars
P.S Günther 🙂 🙂 🙂
Guenther H.
21. Juni 2019 um 21:35 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
Herrschaftszeiten…es rührt sie wieda ebas Manövermassig, es is aber zum junge Hund kriagn, ois zweit weg vo mir, es is immer no da Hund varreckt, wos des olangt.
Unser oaner werd scho nervös, wenn a Dixi-Klo in da Flur umanandsteht…Drum is um so scheena, wen’s Leit gibt, die da hifahrn und unsa oan, mit dene sauwern Biudln versorgt!
Bleibt nur zu schreim: DANKSCHEE firs zeign!
Es griaßt eich da Günther ;-D