Meinen Wehrdienst leistete ich beim 17/33 FmRgt 33 in Faßberg. Ausgebildet wurde ich zum Weitverkehrsspezialist. Unsere Aufgabe war über Richtfunkstrecken die Erfassungsdaten vom mobilen Radargerät MPDR 30/1 (Fa. Siemens) zum CRC zu übertragen. In unserem Bereich wurden die Tieffliegererfassungen zum CVC Visselhövede übertragen. In den Dauereinsatzstellungen an der Innerdeutschen Grenze wurden die Daten über ganz normale Telefonleitungen übertragen. Nach 6 Wochen Ausbildung wurde ich zum Stab versetzt, um dort die Führerscheinausbildung abzuleisten. Das war im übrigen die Interessanteste Zeit während meiner 15 Monate Bundeswehr. Ansonsten war die Zeit in der Kaserne extrem langweilig. Die Radartiefflugmelder wurden wenigstens ständig an der Grenze eingesetzt. Dadurch hatten sie häufiger Schichtfrei und konnten öfter zu Hause bleiben. Irgendwann begann die Vorbereitung für das Manöver “Trutzige Sachsen”. Damals begann gerade die Umstellung auf den 3 Farb Tarnanstrich bei den Fahrzeugen. Jede teilnehmende Einheit mußte wenigstens ein Fahrzeug mit diesen Vorweisen. Bei uns hatte man eeinen Iltis auserkoren (War ja klar, das kleinste KFZ ) So wurden Klarsichtfolien beschafft und auf einen Tageslichtprojektor gelegt. Dann wurde auf dem Iltis mit Kreide ein Muster aufgemalt. Mit drei Eimern Farbe (Bronzegrün, Teerschwarz und Lederbraun) wurde diese dannn auf dem Iltis aufgebracht…mit Pinsel..!!!!! Ihr könnt euch vorstellen wie das ausgesehen hat. Die Übung begann für uns auf einem Montag. Am Freitag davor wurde alles verpackt und auf die KFZ Verlastet. Sämtliche Fahrzeuge wurden auf einem Platz innerhalb der Kaserne aufgefahren. Über das Wochenende wurde der gesamte Fuhrpark von Soldaten des Heeresfliegerregiments 10 bewacht. Wir mußten am Sonntag wieder in der Kaserne sein. Montag morgen ging es dann los…immer Truppweise. Jeder Richtfunktrupp bestand aus einem Iltis, 2 Unimog 1,5t mit Anhänger. Unser Trupp musste irgendwo bei Bremervörde Stellung beziehen. Sofort wurde mit dem Aufbau des 24m hohen Mastes begonnen. Eine irre Knüppelei mit 5 Mann. Danach alles tarnen , Zelt aufbauen und Wache einteilen. Wir gehörten übrigens zu den Roten. Das schöne Wetter auf den Bildern täuscht gewaltig, es hat eigentlich immer geregnet. Zwischendurch wurden wir durch eine Prüftruppe der Luftwaffe angegriffen…leider durfte ich an der Ballerei nicht teilnehmen da ich gerade Wache hatte. Mein G3 war mit scharfer Munition bestückt. Sehr gut zu erkennen an dem mit gelben Klebestreifen gekennzeichneten Magazin. Leider sind die Bilder nicht so spektakulär, aber ich denke auch solche Bilder gehören auf Military-Database.
Liebe Grüße Jochen
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4 Kommentare
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RALF_67
22. Dezember 2016 um 18:54 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
Hallo Jochen
Sehr schöne mal etwas andere und sehr interessante Bildergalerie.
Ich danke Dir dafür,
Viele Grüße,Ralf
Ad
9. Dezember 2016 um 14:04 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
Seltene Bilder würde ich sagen, schon genial was sich hier bei uns alles zusammenfindet. vielen Dank für diesen seltenen Report. Viele Grüße Arnd
Thomas Dittmann
8. Dezember 2016 um 09:40 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
Servus!
wie sagt man wso schön: die meiste zeit des lebens,wartet der Soldat vergebens. toller bericht aus deinen 15 Monaten und die bilder sind auch absolute spitze,wie Lars schon schrieb,der muss hier gezeigt werden! solche mäste habe ich auch das ein oder andere mal gesehen damals,konnte sie aber nie zuordnen aus der ferne. den Iltis hätte ich gerne mal gesehen wie das kinstwerk ausgefallen ist,bestimmt moderne Kunst! 🙂
grüsse
thomas
Lars de Vries
7. Dezember 2016 um 19:19 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
Bin restlos begeistert über deine Dokumentation hier….Text und Bilder sind unglaublich Klasse. Wer hat schon daran gedacht vom Mast aus Bilder zu machen obwohl das ja irgendwie auch naheliegt….aber in 1985..!?! Der Aufbau von diesem sieht auf den Bildern schon nach Maloche aus 🙂 Super ausgearbeiteter Bericht der hier nicht hin sollte…der muß hier hin. Danke an dich das wir das hier Archivieren dürfen. Bestnote.
Gruß Lars