(c) Arnd Wöbbeking - DEWEZET - HNA
21.03.1972 – Diesen Tag werden einige Stadtoldendorfer Einwohner wohl lange nicht vergessen haben….
Ausgangspunkt der Geschehnisse ist der RAF Fliegerhorst Wildenrath in der Nähe von Mönchengladbach! Von dort stieg Flight Lieutenant Peter Anthony Donald WILLIAMS mit seinem Hawker Siddeley Harrier GR.1 (dem ersten Senkrechtstartertyp in Deutschland )zu einem Übungsflug auf, der ihn unter anderem auch über das Weserbergland und den angrenzenden Solling führte! Die Rotte bestand aus insgesamt drei Flugzeugen desselben Typs! Laut Zeugenaussagen, fing die Maschine WILLIAMS in der Luft Feuer und scherte aus der dreier Formation aus! WILLIAMS allerdings löste nicht seinen Schleudersitz aus sondern zog die Maschine über Stadtoldendorf hinweg, sodass sie am nahen Waldrand zerschellte! Der Flight Lieutenant verlor dabei sein Leben. Laut einiger Augenzeugen ist es Flight Lieutenant WILLIAMS zu verdanken, dass in Stadtoldendorf niemand zu Schaden gekommen ist! Aus diesem Grund wurde ein Jahr später von Stadtoldendorfer Bürgern ein Gedenkstein für den Flight Lieutenant genau an der Absturzstelle gesetzt! Die Inschrift lautet:
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IN AUSÜBUNG SEINER PFLICHT
STARB AM 21.3.1972
MIT DEM HIER ZERSCHELLTEN FLUGZEUG
DER FLIGHT LIEUTENANT P.A.D WILLIAMS
VON DER EINHEIT NO 20 SQUADRON
ROYAL AIR FORCE
—–
Der fast in Vergessenheit geratene Stein, wurde im Jahr 2010 durch die Arbeitsgemeinschaft V.I.R.U.S. aus Stadtoldendorf von seinem eigentlichen Platz (der genauen Absturzstelle, nach umfangreichen Restaurationsarbeiten durch Steinmetzmeister Joachim Lüchow vom Natursteinbetrieb Linnenberg, um ca. 500m verrückt an einem Wanderweg aufgestellt!
In Stadtoldendorf ist man geteilter Meinung über den neuen Standort des Steines! Viele Menschen sehen in dem Stein „nur“ ein Denkmal, viele andere aber den Grabstein des Piloten!
Darum wird der ehemalige Standort, (die genaue Absturzstelle) nach wie vor liebevoll gepflegt!
Dieses war übrigens nicht der erste Absturz eines britischen Kampffliegers hier im Gebiet um Stadtoldendorf herum. Lt. Wikipedia Eintrag über die Stadt, stürzte am 24.09.1952 ein britisches Kampfflugzeug vom Typ „Gloster Meteor“ nahe der Homburg unterhalb eines Jugendlagers ab. Auch bei diesem Absturz kamen die beiden Besatzungsmitglieder ums Leben! Darüber wird in Kürze ein weiterer Bericht hier erscheinen!
Als Kommentar:
Meine Meinung dazu ist:
Respekt, das überhaupt jemand an diesen Piloten denkt, bzw. es ein Denkmal für diesen Piloten gibt, der wahrscheinlich sein Leben geopfert hat um viele Einwohner von Stadtoldendorf zu schützen! Auch wenn offiziell ein „Black Out“ des Piloten bei einem G-Turn als Grund des Absturzes genannt wird!
++++
Auf diesen tragischen Unfall aufmerksam geworden bin ich durch den folgenden Artikel in der HNA:
Daraufhin habe ich mich wieder einmal in das Zeitungsarchiv der DEWEZET in Hameln begeben um zu sehen ob auch sie über diesen Unfall berichtet hat.
Das Ergebnis dieser Recherche seht Ihr hier:
Anfang des Jahres habe ich nun endlich Zeit gefunden, mich selber auf den Weg nach
Stadtoldendorf zu machen um meinen Bericht hier für Military-Database zu vollenden. Das folgende
Bild ist dabei entstanden:
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R.I.P.
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Hier ist die Absturzstelle und der Standort des Gedenksteines:
[mappress mapid=”85″]
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Zeitungsberichte in diesem Artikel (C) DEWEZET und HNA!
Arnd Wöbbeking
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4 Kommentare
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11. November 2015 um 19:22 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
Hallo Freunde,
ich habe heute noch ein Karte hinzugefügt, an der Ihr sehen könnt, wo das Flugzeug zerschellte und wo der Gedenkstein steht! Haltet die Maus auf die Ortsmarken und Ihr seht welches was ist!
Gruß Arnd
Lars de Vries
11. November 2015 um 21:22 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
Hammer……danke dir 🙂
Gruß Lars
Free Lion
8. November 2015 um 12:51 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
Hallo Arnd,
mit der Hervorhebung dieses bemerkenswerten Artikels hast du ein sehr interessantes Stück unserer Nachkriegsgeschichte angesprochen. Unser Gedenken zum bevorstehenden Volkstrauertag sollte auch die Soldaten mit einschließen, die zur Sicherung unseres Friedens während der Ausübung ihres Dienstes seit 1945 ihr Leben lassen mussten. Erinnern wir uns an die mehr als 100 verunglückten Starfighter-Piloten der Luftwaffe sowie an die tödlichen Schießunfälle auf den Übungsplätzen. Auch während der großen Heeresmanöver gab es leider immer wieder Unfälle mit tödlichem Ausgang…
Eckhard Uhde
Lars de Vries
8. November 2015 um 12:36 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
Auch das gehört unweigerlich zu dieser Zeit dazu. Der Artikel ist dir wohl gelungen, auch wenn der Anlass alles andere als erfreulich war. Obwohl ich dort Arbeite, war mir von dem Unglück nichts bekannt. Ich werde diese Stelle bei passender Gelegenheit mal aufsuchen. Herzlichen Dank dafür.
Gruß Lars