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1984 Lionheart – Galerie Free Lion

(c) Eckhard Uhde

Lionheart 1984 – mit einer Beteiligung von rd 131.500 (!!!) Soldaten das größte Herbstmanöver der Briten seit dem Ende des zweiten Weltkrieges. Nun sind 25 Jahre vergangen, Grund genug eine kleine Rückschau in Bildern und Erinnerungen zu halten.

Die Übung dieser Dimension wurde über mehr als zwei Jahre vorbereitet. Bereits im Frühjahr 84 gab es von den Holländern in unserer Gegend eine Vorübung, die heute sicherlich unter dem Begriff “Großmanöver” für Schlagzeilen sorgen würde.Brücken wurden vermessen, Saatzuchtfelder gekennzeichnet u.v.m.

Der Landkreis Northeim, mein Zuhause, wurde Schauplatz eines großen Angriffes der US “Hell on Wheels” sowie der 41. NL TkBde gegen eine tief gestaffelte Verteidigunglinie der 2. UK Div. Die Briten hatten sich in dem östlichen Solling-Raum gut getarnt eingegraben und erwarteten die Angreifer. Zunächst versuchten die Niederländer mit ihren Leos 2A4 einen Durchbruch bei Dassel, der nach zwei Tagen erfolglos abgebrochen wurde. Am 19.09. griffen die US-Truppen mit ihrem neuen Kampfpanzer M 1 Abrams, unterstützt vom neuen Schützenpanzer M2 Bradley an, aber auch sie scheiterten. Bei Lüthorst und Wangelstedt wurden sie mehrmals von den Briten zurück geworfen. In dem ganzen Einbecker Becken zwischen Dassel und Hollenstedt sowie in dem Leinegebiet zwischen Greene und Northeim wimmelte es von amerikanischen und niederländischen Truppen. In der Nähe meines Dorfes hatten sich britische Aufklärer von den Angreifern überrollen lassen und die Truppenbewegungen beobachtet. Für mich war es und bleibt es das größte Manöver-Spektakel, das ich erleben durfte.

Lionheart 84 brachte erstmals eine Anzahl von neuen Fahrzeugen ins Manövergeschehen:

den Leopard 2A4 bei der BW und den NL. Der M 1 und M2/M3 bei den US-Amerikaner. Die Briten hatten den Challenger 1 sowie den MCV 80 (später unter Bezeichnung “Warrior”) in der Erprobung. Daneben waren der Saxon sowie tracked Rapier neu auf dem Markt. Aber, es gab auch noch viele ältere Modelle zu sehen, wie Centurion mit Eisenkette, Jeep M 38, VW 181 zu sehen.

Die Fotos zeigen den Gegenangriff der Briten, die von der B64 zwischen Escherhausen und Greene kommend nach Süden in das Einbecker Becken vorstießen und somit den Angreifern in die rechte Flanke fuhren. Anschließend wurden sie über die Leine bzw. BAB 7 nach Südosten abgedrängt.

Und nun viel Spaß mit den Fotos. Ich wünsche Euch viel Spaß mit dieser Bilderserie

Herzliche Grüße

Eckhard

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Hier noch zwei Textpassagen, die ich in meinen Büchern über Lionheart geschrieben habe:

 

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Über den Autor

Free Lion

7 Kommentare

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  1. 7
    Ad

    In allem hier ein Wahnsinnsbericht über ein Wahnsinns Manöver in der Bundesrepublik Deutschland! Lionheart = Löwenherz, was mächtiger Name, genau richtig für diese Exercise des Jahres 1984! Ich habe allerdings von diesem Manöver so gut wie nichts mitbekommen, ausser alles was durch Hagenohsen gefahren ist, gut, war nicht gerade wenig, aber im August habe ich meine Lehre angefangen und war deshalb natürlich gebunden!

    Danke für diese Eindrücke in Text und Bild Eckhard!

    Viele Grüße Arnd

  2. 6
    Joerg Waldhelm

    Hallo Eckhard,

    jetzt weiß ich nicht, was ich mehr loben soll. Die Fotos oder deinen tollen Bericht. Schön, dass sich diese Bilderstrecke jetzt auch auf military-database.de wiederfindet.

    Viele Grüße

    Jörg

  3. 5
    RALF_67

    Hallo Eckhard
    Somit ist unser Wochenende wieder gerettet.
    Wie gut,daß Du damals schon die Weitsicht hattest und die großen Manöver der 80er und 90er in Bildern festgehalten hast.
    Dieser Beitrag und die Bilder sind ein weiteres Mal einfach nur hammermäßig.
    Briten ,Amis und Holländer in einer Übung….,einfach für jeden etwas dabei 🙂

    DANKE,daß Du uns dieses Highlight hier auf MILITARY DATABASE präsentierst.

    Viele Grüße,RALF

  4. 4
    Clemens Niesner

    Hallo Eckhard,

    die Übung Lionheart 84 ist für heutige Verhältnisse kaum in Worte zu packen. Würde es solch ein Gigantenmanöver in dieser Dimension nochmal geben, so würden die Superlative in der deutschen Sprache nicht ausreichen, um sie zu beschreiben.

    Leider habe ich damals keine Möglichkeit gehabt, diese Übung zu besuchen, aber sie ist für mich eine der Übungen in den 1980er Jahren, an die ich mich dank viele Bilder und Berichte gut erinnern kann. Ich habe damals sämtliche Verkehrsdurchsagen auf WDR und NDR verfolgt und wäre am liebsten mit dem Fahrrad gen Norden aufgebrochen. Besonders als mich eines abends Mitte September 84 gegen 20 Uhr die Meldung erreichte, dass die A1 irgendwo zwischen Unna und Münster von 22:00 – 06:00 Uhr wegen Aufmarsch der Übung Lionheart gesperrt wird…aus heutiger Sicht: Unfassbar!

    Danke für´s Zeigen und viele Grüße
    Clemens

  5. 3
    Thomas Dittmann

    servus eckhard!
    wie soll ich heute noch vernünftig meine arbeit nach gehen? ami`s,tommy`s bei so einer übung! grossartig! der fuhrpark der ami`s prägte mich wie euch im norden die der engländer. in dieser zeit mussten die manöver so gigantisch gross sein zur abschreckung und machtdemonstration,es war eine der heissesten phasen des kalten krieges!
    der warschauer pakt rüstete ohne ende auf und die nato hielt dagegen,es war ein paar sekunden vor 12.
    was unsere begeisterung keinen abbruch tat und diese zeit mein und unser leben prägte.
    auf jedenfall eine fantastische bilderserie!

    grüsse
    thomas

  6. 2
    Sascha KS

    Hallo Eckhard,

    man das war echt der Hammer damals,ich erinnere mich noch genau
    wie ich nach langem Drängen meinerseits mit meinen Eltern einen Ausflug ins Manövergebiet machte. Es wimmelte wirklich überall vor Militär,so was hab ich leider nie wieder erlebt, es war echt unglaublich!! Das Beste war eine Feldbetankung,wo die Hubschrauber,vor allen die Chinook`s im Minutentakt angeflogen kamen!!
    Ich wollte gar nicht mehr nach Hause, so gefesselt hat mich der Anblick 🙂

    Könnte mich heute noch in den Hintern beißen, das ich damals nie Fotos gemacht habe…..

    Vielen Dank das Du deine Bilder hier zeigst!!

    Gruß

    Sascha

  7. 1
    Lars de Vries

    Hi Eckhard,

    dieser Bericht zeigt, wie sehr dich die damalige Zeit gefesselt hat. Diese Erzählungen lese ich zu gerne, einfach wunderbar. Dieses Gigantenmanöver ist so unfassbar groß und gewaltig, man kann es sich kaum vorstellen. Jeder annähernd Militärbegeisterte findet was in dieser göttlichen Galerie. 12.800 Radfahrzeuge, 2375 Kettenfahrzeuge und 480 Kampfpanzer……das ist unfassbar. Dieser Bericht gehört für mich zu den Besten was überhaupt jemals, egal wo, zu sehen war bzw. ist.

    Gruß Lars

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