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2011 Hüter des Tals – Jägerregiment 1 – Galerie Becker

(c) Sascha Becker

Hallo Manöverfans,

vom 26-30 September des Jahres 2011 lief im Raum Lauterbach die Übung “Hüter des Tals” des Jägerregiment 1 aus Schwarzenberg. An der Übung waren, soweit ich mich erinnern kann, ca.200 Soldaten mit etwa 50 Radfahrzeugen, 5 Mardern zwei Tigern und ein Tornado beteiligt.

Es war eine kleine aber feine Übung und für mich ein Highlight des Jahres. Hier meine kleine Galerie.

Gruß

Sascha KS

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Quelle: Lauterbacher Anzeiger

Soldaten des Jägerregiments bereiteten sich im Vogelsberg auf ihren Auslandseinsatz vor

„Wasser“, „Medizin“, Besatzer raus“. Mit diesen Worten bedrängten fünf Afghanen die Mitarbeiter des Lauterbacher THW, die auf dem Parkplatz vor Heggenstaller ihre Beleuchtungseinrichtung aufgebaut hatten. Immer wieder versuchten sie, in den abgesperrten Bereich einzudringen und wurden auch handgreiflich. Eine Szene, die sich durchaus in Afghanistan im Einsatzgebiet der Bundeswehr abspielen könnte. Für die Soldaten der dritten Kompanie des Jägerregiments 1 aus Schwarzenborn ein wichtiger Teil ihrer Ausbildung bei der Vorbereitung auf ihren nächsten Einsatz im kommenden Jahr in dem Land am Hindukusch.

„Kraftwerk Lauterbach“ ist ein Teil der mehrtägigen Übung der Kompanie aus Schwarzenborn unter Leitung von Oberstleutnant Willi Dechert, dem stellvertretenden Regimentskommandeur. Das Holzwerk Heggenstaller ist in diesem Fall ein Kraftwerk in Afghanistan, das vermutlich durch einen technischen Defekt ausgefallen ist. Um die Stromversorgung zu sichern, soll ein externer Großstromversorger herangeführt werden. Bis dahin hat das THW Lauterbach als eine Nicht-Regierungs-Organisation (NGO) die Aufgabe, dessen Inbetriebnahme vorzubereiten. Dazu hatten die Lauterbacher ihre Beleuchtungsauflage aufgebaut und Techniker für die Arbeiten zur Verfügung gestellt. „Das ist realistischer, als wenn wir Bundeswehr-Fahrzeuge mit THW beschriften“, erklärt Dechert den Einsatz der Lauterbacher mit ihren drei Fahrzeugen, die auf dem abgesperrten Parkplatz stehen.

Die Aufständischen geben nicht auf, dringen auf das abgesperrte Gelände ein. Es kommt zu Rangeleien. THW-Führer Bernd Schöneberger bittet über Funk die ISAF-Schutztruppe um Hilfe. Plötzlich tauchen im Süden am Waldrand drei gepanzerte Fahrzeuge auf. Die Afghanen entdecken die Radpanzer, ihr Groll richtet sich jetzt erst einmal gegen diesen vermeintlich neuen Gegner. Wenig später fahren die beiden „Füchse“ und der „Boxer“ auf der Landesstraße heran, passieren den Kreisel vor dem Parkplatz und stoppen. Bewaffnete Soldaten springen heraus, halten sich aber zunächst zurück und nähern sich dann den Afghanen. Es kommt zur verbalen Auseinandersetzung, der Streit eskaliert so lang, bis die Störer festgenommen werden.

Weitere sechs Afghanen, die an der Landesstraße auftauchen, werden verhaftet und zu ihren Landsmännern am Rande der Absperrung gebracht. Es kriselt – bis ein Soldat eine Kiste Wasser herbeibringt, die die Aufständischen immer wieder gefordert hatten. „Wasser, Wasser“, jubeln die Afghanen, schnappen sich die Kiste und dürfen gehen. Später werden die Fahrzeuge des THW von der Bundeswehr zu ihrem Stützpunkt nach Lauterbach eskortiert.

Mittwoch, 16 Uhr, im Oberdorf Wallenrod: Vor der Hofreite Freudenstein sind sechs Stände aufgebaut. Auf dem afghanischen Basar herrscht ein Kommen und Gehen, Afghanen, afghanische Polizei und ISAF-Soldaten bevölkern den kleinen Markt. Die Bundeswehr sucht das Gespräch mit der Bevölkerung.

Plötzlich fallen Schüsse. Eine Frau hatte im Kinderwagen eine Maschinenpistole versteckt, erschießt mit ihr einen Polizisten, der zweite wird verwundet. Ein Soldat reagiert sofort und streckt die Attentäterin mit einem Schuss nieder. Es herrscht Aufruhr. Der Ehemann beweint seine tote Frau, weitere Afghanen strömen zusammen, die Bundeswehr zeigt Präsenz. Der Gruppenführer versucht mit Hilfe des Dorfältesten die Lage zu entspannen. Derweil kümmern sich andere um den Verletzten. Die Toten werden abtransportiert. „Der tote und der verletzte Polizist kommen nach Meiches, wo sie der Polizei übergeben werden“, erklärt Willi Dechert. Apropos Polizei: Am Morgen hatte es einen Übungsteil mit einer Streife der Lauterbacher Polizei gegeben.

„Solche Übungen sind wichtig, um die Seele abzuhärten, denn im Falle der Bedrohung der eigenen Kräfte müssen wir auch auf Frauen schießen“, sagt der Oberstleutnant. Umgang mit der Bevölkerung, Arbeit in unbekanntem Gelände, in einem fremden Gebiet, das mit 120 Quadratkilometern größer als der Truppenübungsplatz Schwarzenborn ist, sind wichtige Faktoren bei der Übung. Geprobt wird dabei auch das Zusammenwirken mit Hubschraubern, Luftwaffe und weiteren Unterstützungskräften. Die Vorbereitung für den „Hüter des Tals“, die Übung des Jägerregiments 1 aus Schwarzenborn, begann im Mai.

Derzeit üben die Soldaten aus drei Zügen der Kompanie mögliche Szenarien ihres nächsten Einsatzes im ersten Halbjahr 2012 in Afghanistan. Oberstleutnant Willi Dechert und sein Stab haben am Bürgerhaus und am Sportplatz in Heblos ihren Gefechtsstand. Die Soldaten sind im Großraum Lauterbach und Lautertal unterwegs und müssen dort verschiedene Aufträge durchführen. Das sind unter anderem Tätigkeiten als Feldposten im stationären Einsatz, als Patrouille und als Reservekräfte, die im Bedarfsfall sofort eingesetzt werden können. „Die Reserve muss binnen 15 Minuten marschbereit sein“, sagt Willi Dechert.

Die übende Truppe besteht aus zwei Jägerzügen, die mit je vier Transportpanzern „Fuchs“ und zwei neuen gepanzerten Transport-Fahrzeugen „Boxer“ ausgestattet sind, und einem Panzergrenadierzug mit vier Schützenpanzern „Marder“. Mit eingebunden sind zwei „Tiger“, die neuen Kampfhubschrauber der Bundeswehr, die in Fritzlar stationiert sind. Sie gewährten am Dienstag Konvoischutz und Luftunterstützung. Zudem stand Willi Dechert mit seiner Einheit ein Mehrkampfflugzeug „Tornado“ zu Aufklärungszwecken zur Verfügung. Am Freitagnachmittag geht es in die Kaserne nach Schwarzenborn.

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Über den Autor

Sascha KS

6 Kommentare

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  1. 6
    Bernd Grzymieslawski

    Hi Sascha!
    Klasse Bilder,vor allem der Boxer.Dann noch eine freilaufende Übung.Wann gibt es das noch
    Gruß
    Bremsklotz

  2. 5
    Thomas Dittmann

    tolle bilder und super bericht! den boxer freilaufend und das fahrzeug im allgemeinen ist schon was besonderes! schöner mix an fzg! ich denke solche übungen sind sehr wichtig für die vorberreitung,ich bin mir sicher die jungs gingen bestens vorberreitet in den einsatz!

    grüsse
    thomas

  3. 4
    Lorenz Scheidl

    Hallo Sascha!
    Tolle Impressionen einer klasse Übung. Sowas lief in den 90ern ja fast jährlich vielfach in Deutschland, heute muss man da schon suchen. Vielen Dank fürs Zeigen!

    Viele Grüße
    Lorenz

  4. 3
    RALF_67

    Hallo Sascha
    Bei dieser doch eher kleinen Übung wurde ja mächtig Material aufgefahren.Da kann ich gut nachvollziehen,daß es ein Highlight war.
    Boxer,Marder und Co würde ich auch gern mal freilaufend sehen.

    Super Fotos die Du uns hier präsentierst,
    Danke für´s Einstellen,
    Viele Grüße,RALF

  5. 2
    Lars de Vries

    Hi!

    Mehr kann man aus einem Bericht nicht machen. Vielen Dank für die Arbeit.

    Gruß Lars

  6. 1
    Ad

    Ein toller Bericht. klasse Aufnahmen! Vielen Dank an Dich das Du Dich auch wieder an unserer neuen Seite beteiligst!

    Viele Grüße
    Arnd

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