Das deutsch-niederländische Corps mit Sitz in Münster absolvierte im Jahr 2014 eine Großübung mit Beteiligten und unterstellten Einheiten. Die Übung hatte sowohl den Charakter einer freilaufenden, wie auch einer Gefechtsstand-Übung. Der Hauptübungs-Zeitraum war vom 16. bis 21. Mai 2014. Rund um die Stadt Arnheim wurde die Übung abgehalten. Beginn der heißen Phase war am16.Mai mit dem Absprung von 25 Fallschirmjägern der 11 Luchtmobiele Brigade. Diese Vorhut erkundete das Gebiet östlich der kleinen Ortschaft Ede in der Nähe der Ginkelser Heide. Dort solltenweitere Kräfte späterluftgelandet werden. Am 18. und 19. Mai 2014 sprangen insgesamt mehr als 300 Fallschirmjäger der 11 Luchtmobiele Brigade in der Nähe der Ginkelse Heide abund richteten dort eine Sicherungszone für nachfolgende Kräfte. Mit Beginn der heißen Phase am19.Mai verlegten diese Kräfte aus dem Sicherungsraum Ginkelse Heide im Fußmarsch zu der Ortschaft Rhenen am Rhein. Dort bildeten sie einen Brückenkopf auf nördlicher Seite als Sicherungszone für eine später beginnende Aktion mit deutschen und niederländischen Bodentruppen. Diese sollten laut Übungsplan am 19.Mai von der Basis DePeel nach Rhenen über den Rhein übersetzen. Nach dem Teile der 11. Luchtmobiele Brigade den Übersetzraum und die Übergangsstelle gesichert hatten fuhren deutsche M3 Amphibienfahrzeuge aus ihren gedeckten Stellungen in der Nähe der Übergangsstelle sofort zu der Übergangsstelle am Rhein,begaben sich zu Wasser und bildeten Fähren mit denen später die Truppenteile übergesetzt werden sollten. Beginnend mit dem11 Infanterie Bataillon der 11 Luchtmobiele Brigade Regiment von Heutsz und später Einheiten des Fallschirmjägerbataillon 263 mit ihren Fahrzeugen Wiesel MK 20 und TOW Panzerabwehr. Den gesamten Vor und Nachmittag über fuhren einzelne Kolonnen bis zum Übersetzraum und wurden dann von den Fähren von südlicher Richtung nach Norden übergesetzt. Unmittelbar nach dem Übersetzen wurden teilweise durch gestellte marodierende Banden die Weiterfahrt behindert. Durch eine Show of Force mit starken Kräften wurden diese Aufständigen zurückgeschlagen und die Truppenteile konnten weiter Ihren Auftrag fortsetzen bis zu Ihren Verfügungsräumen nördlich von Rhenen. Dort wurden die Räume besetzt, gesichert und über Nacht Sicherungsaufgaben wahrgenommen. Nach erfolgtem Übersetzen begaben sich die deutschen Amphibien Kräfte wieder südlich von Rhenen in ihrem Bereitstellungsraum . Am 20.Mai in den frühen Morgenstunden wurde in der Ortschaft Doorwerth in einer nahen Steinfabrik eine größere Offensive gestartet. Dazu flogen CH-47D der Niederländer und Bell UH-1D der Bundeswehr starke Luftlandetruppen ein. In einem mehrstündigen Gefecht wurde diese Steinfabrik genommen und gesichert. Am Nachmittag des gleichen Tages wurde eine fingierte Geiselbefreiung in einem leerstehenden Wohnkomplex außerhalb von Doorwerth gestartet. Dazu wurden Spezialtruppen mit Fennek und Mercedes-Benz Wolf herangeführt die das Gebäude in einem weiten Umkreis sicherten. Mit einer CH47D wurden Spezialkräfte angelandet und mit Unterstützung von Diensthunden wurde das Gebäude genommen und die Geiselnehmer überwältigt. Die Übung zeigte wieder einmal wie gut die niederländischen und deutschen Truppenteile zusammenarbeiten besonders in der Kombination der 11 Luchtmobiele Brigade und der in Norddeutschland stationierten Fallschirmjäger Einheiten der Luftlandebrigade 31, hier speziell die 2. Kompanie des FschJgBtl 263. Die guteZusammenarbeit gelingt deshalb, weil federführend durch das D/NL Korps solche Großveranstaltungen und Manöver durchgeführt werden und der enge Zusammenhalt und die Verbundenheit gestärkt wird. Sprachbarrieren sind durch die teilweise hervorragenden deutsche Sprachkenntnisse der niederl. Kameraden fast nicht zu beklagen. Am 19. Mai 2014 wurde außerhalb des Gewässer Übergangs in Rhenen auch deutsche Fallschirmjäger der zweiten Kompanie des Fallschirmjägerbataillon 263 von niederländischen Herkules Maschinen C-130 über dem Luftwaffen Feld Airbase Deelen abgesetzt. Diese sicherten rund um die Luftwaffenbasis wichtige Infrastruktur wie Kraftwerke, Stromnetze und letztendlich auch fingiert den Luftwaffen-Stützpunkt um über diesen den Nachschub an Material, Munition und Personal sicherzustellen. Besonders beeindruckend war die große positive Resonanz der örtlichen Bevölkerung an der Übersetzstelle am Rhein. Mehrere hundert Besucher dieses Übersetzmanövers verfolgten gespannt die technische Darbietung der deutschen M3 Amphibienfahrzeuge. Mit Jubel und Beifall wurden auf der nördlichen Seite die Truppenteile begrüßt. Ebenso nutzte die 11. Luchtmobiele Brigade diese Präsentation im öffentlichen Raum für die Nachwuchsgewinnung. Es wurde extra ein Fahrzeug mit Beratern des Militärs an der Übersetzstelle bereitgestellt. Interessierte Jugendliche und potenzielle zukünftige Soldaten konnten sich dort hautnah informieren und ausgiebig Fragen an Ausbilder und Soldaten stellen. Gruß Frank Baunach
Lars de Vries
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2 Kommentare
Lars de Vries
1. Juni 2020 um 20:02 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
Moin Männers,
was für eine Übung. Das erste Mal in den Niederlanden, und wir würden denke ich alle unterschreiben wieder umgehend zu so einer Übung zu fahren. Unglaublich die Bevölkerung…so was von positiv eingestellt gegenüber dem Militär, das war Traumhaft. Wir wurden dermaßen toll aufgenommen dort, war ja kaum noch auszuhalten. Das D/NL Corps hat einen Prima Job gemacht, das war für jeden eine absolute Bereicherung. Tolle Menschen, starke Übung, alles in allem TOP. Herzlichen Dank an alle.
Gruß Lars
Guenther H.
1. Juni 2020 um 08:19 (UTC 1) Link zu diesem Kommentar
Was so alles möglich ist, wenn man denn nur will und sein Militär nicht stiefmütterlich behandelt bzw. granatenmäßige “Profis” mit ellenlangen Rattensc hwänzen von “Beratern” ….auch lassen wir das, bringt eh nix!
Beim durchklicken dieser erstklassigen Bilderstrecke sind Zeitsprünge dabei, die einen schmunzeln lassen, da steht die 8,8 er und der Sherman hochmoderen Equipment gegenüber.
Selbst Pippi Langstrumpf scheint nicht weit zu sein..nur der kleine Onkel und Herr Nilson fehlen noch.
Alles in allem: Ein gelungenes Feuerwerk von Bildern und bewegten Bildern, die den Militärfreak neidvoll zu den Nachbarn blicken lassen!
DANKESCHÖN für’s zeigen!
Gruß
Günther