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2024 MILEX – Gefechtsübung der EU-Battlegroup auf dem TrÜbPl Bergen

Mit der Übung MILEX 24 zeigen 17 europäische Länder, wie es mit der Europäische Union-Battlegroup gelingen kann, eine kampfstarke militärische Einheit für die Sicherheit Europas zu bilden. Die Multinationalität spiegelt sich dabei auf mehreren Ebenen wider. Die European Union Battlegroup (EUBG) ist die multinationale militärische Eingreiftruppe Europas. In 2025 steht sie bereit, um im Ernstfall binnen kürzester Zeit in einem Radius von 6.000 Kilometern um Brüssel eingesetzt zu werden. Die flexibel verlegbaren Kräfte müssen in der Lage sein, Sicherheit und Stabilität in einem bestimmten Einsatzgebiet wiederherzustellen. Bis zuletzt hat sich die EUBG auf ihren Auftrag vorbereitet: eine mögliche militärische Gefahr entschlossen abzuwehren. Bei der Übung MILEX 24 auf dem Truppenübungsplatz Bergen in Niedersachsen, der letzten Übung vor der einjährigen Bereitschaftsphase, ist diese Multinationalität überall sichtbar. Für die Übung hat die Battlegroup ihre Basis in Hörsten eingerichtet, die sogenannte Main Operating Base (MOB).

Alles ist mit silberglänzendem Stacheldraht gesichert. An einem Tor passieren Fahrzeuge eine Schleuse. Die Irish Force Protection Company mit insg. 182 Soldaten, schützten vor allem das Camp und sorgen für die gesamte Sicherheit des Gefechtsstands. Dazu gehören die Kontrolle von Dokumenten oder auch das Abspiegeln der Fahrzeuge. Die neu ankommenden Fahrzeuge könnten auf dem Weg ins Einsatzgebiet durch den Feind mit Sprengfallen versehen worden sein.

Die sogenannte Core Battlegroup, also das Kampfelement der EUBG Landkräfte, besteht aus deutschen Gebirgsjägern, unterstützt durch niederländische Fallschirmjäger der 11. Lichte Brigade sowie litauische Kräfte. Letztere sind mit neuesten gepanzerten Fahrzeugen vom Typ JLTVJoint Light Tactical Vehicle aus den USA ausgestattet. Mit den Radfahrzeugen bewegen sich die Litauer besonders leise und schnell im Gelände und sind dadurch für den Einsatz als Aufklärer prädestiniert.

Heute hat die Core Battlegroup den Auftrag, mit einer Patrouille aus mehreren Gefechtsfahrzeugen Informationen unter anderem über das Gelände, die Lage und die Ausrüstung des Feindes zu gewinnen. Auf ihrem Weg detoniert plötzlich eine Sprengfalle. Ein Fahrzeug wird angesprengt, es gibt Verwundete. Sofort muss der Kompaniechef aufgrund seines Lagebilds einen Entschluss treffen und handeln, um die Verwundeten zu retten und den Feind gleichzeitig zu bekämpfen. Verschanzt in einer Ortschaft beabsichtigt der Feind, die Battlegroup in einen Hinterhalt zu locken, und führt Schützenpanzer nach. Während Hunderte Infanteristen Haus für Haus vorgehen, bekämpfen Trupps mit Panzerabwehrwaffen und Maschinengewehren die feindlichen Schützenpanzer. Dabei erhalten sie wichtige Feuerunterstützung durch Steilfeuerartillerie, ausgestattet mit Mörsern im Kaliber 120 Millimeter. Damit können Nebel- und Sprengpatronen verschossen werden. Es gelingt, den Feind erfolgreich zurückzudrängen. Jetzt müssen die Verwundeten sofort medizinisch versorgt werden.

Unter Feindfeuer ziehen die Infanteristen ihre verwundeten Kameradinnen und Kameraden in die Deckung. Sie leisten Erste Hilfe und stoppen Blutungen, zum Beispiel mit dem Tourniquet, einem kompakten Abbindesystem, das jeder Soldat und jede Soldatin mit sich führt. An der Verwundetensammelstelle warten geschützte geschützte Radfahrzeuge Eagle, um die Verwundeten abzuholen. Der Transport kann auch per Helikopter erfolgen. Mit Vollgas geht es in die nächsthöhere medizinische Versorgungsebene. Noch beim Transport ergreifen nun Notfallsanitäter weitere stabilisierende Maßnahmen, die lebensrettend sein können.
Auch die Österreicher sind beteiligt. Sie nutzen das geschützte Radfahrzeug Dingo für diese Aufgabe. Gemeinsam stellen sie den sogenannten MedEvac (Medical Evacuation), den qualifizierten Verwundetentransport, sicher. Sofort geht es mit den Verwundeten in das Luftlanderettungszentrum der EUBGEuropean Union Battlegroup, eine leicht verlegbare Sanitätseinrichtung aus kombinierten Tragluftzelten. Es besteht unter anderem aus einer Intensivstation, einem OP-Raum, einer Röntgenstation und sogar einem eigenen Labor. Hier dienen bis zu 78 Sanitätssoldatinnen und -soldaten. „Bei MILEX haben dieses Mal die Österreicher, die Deutschen und die Schweden trainiert“.

Text Copyright Bundeswehr – Peter Müller


Lars de Vries

Lars de Vries

Viele Manöver des "Kalten Krieges" hier im Weserbergland prägten mich in der Kindheit und Jugend und waren der Ursprung zu dieser Webseite!
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Über den Autor

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