Multinationale Übung „GRAND CROSSINGS 2025“ unter Führung des Deutsch/Britischen Pionierbrückenbataillons 130. Seit Januar 2025 stellt das Deutsch/Britische Pionierbrückenbataillon 130 aus Minden (NRW), mit dem Hauptwaffensystem Schwimmschnellbrücke Amphibie M3, seinen Beitrag am NATO Force Model. Damit leistet es einen wesentlichen Beitrag zur Landes- und Bündnisverteidigung sowie zur Reaktionsfähigkeit des Verteidigungsbündnisses NATO. Zusammen mit ihren britischen Kameradinnen und Kameraden verfügen die Mindener Pioniere als einziger Verband in der Bundeswehr über die Fähigkeit, Fähren und Brücken zu bauen. Durch die eingesetzten Fähren werden Gewässerübergänge organisiert und die Möglichkeit für Gefechtsfahrzeuge geschaffen, breite Gewässer zu überwinden. Die Pioniere sind so in der Lage, Gefechtsfahrzeuge bis zu einem Gewicht von 100 Tonnen zu transportieren. Der Einsatz bei der multinationalen Übung „GRAND CROSSINGS 2025“ dient dazu, die Einsatzbereitschaft des Bataillons herzustellen und zugleich als Kräfte der Bereitschaftsstufe TIER 1 zu zertifizieren. Für das binationale deutsch-britische Bataillon, verstärkt durch eine niederländische (105 Brugcompagnie) und eine italienische Schwimmbrückenkompanie (2° Reggimento Genio Pontieri aus Piacenza), steht unter anderem eine Verlegeübung und das Sicherstellen von Gewässerübergängen und Einschnitten auf dem Programm. Die Aufgabe als multinationales Bataillon ist dabei besonders herausfordernd. Es gilt, die rund 1.200 Soldatinnen und Soldaten aus vier Nationen so miteinander zu vereinen, dass ein reibungsloses Zusammenspiel erreicht wird. Gemeinsam werden Soldatinnen und Soldaten aus Deutschland, den Niederlande und Italien mit ihren Großgeräten über den Rhein / Weser übersetzen.
Wir begleiteten die Übung in zwei Phasen. Zuerst besuchten wir den hervorragend organisierten Pressetag in Kleve am Rhein am 28.06.2025. Hier wurden zwei Übergänge zeitgleich durchgeführt. Im Bereich Dornick baute erst der britischen Teil vom DEU/GBR PiBrBtl 130, hier das 23 Amphibious Engineer Squadron mit M3 Fähren den Übergang. Diese wurden später von den Italienischen Pionieren, hier das 2° Reggimento Genio Pontieri aus Piacenza, abgelöst. Der zweite Übergang fand etwas südlich davon bei der Ortschaft Hönnepel statt. Hier bauten zuerst die niederländischen Pioniere, hier die 105 Brugcompagnie, den Übergang. Die wurden dann ebenfalls von den Mindener Pionieren mit M3 Fähren abgelöst. Der Verfügungsraum lag hier erst im Reichswald bei Kleve, von dort aus ging es zum Parkplatz vom Wunderland Kalkar um dann direkt nach den Übergängen über den Rhein auf den Truppenübungsplatz Sennelager. Für die niederländischen Pioniere war diese Übung danach vorbei, diese verlegten wieder zurück in ihren Heimatstandort. Unser ganz besonderer Dank geht hier an Herrn Oberstleutnant B. und seinem Team für diesen in allen Belangen herausragenden Ablauf und Durchführung dieses Medientages. Es war, wie immer beim Deutsch/Britischen Pionierbrückenbataillon 130, alles bis in das kleinste Detail durchorganisiert und war für alle Teilnehmer eine Freude. Besonderer Gruß hier an das “Shuttle-Team”, das war wirklich eine runde Sache. Hier unsere Eindrücke zum Rhein, die weitere Beschreibung zu den anderen Bildern weiter unten oberhalb der Bildergalerien.
Hier unsere Eindrücke aus dem Raum Paderborn Sennelager und Blomberg während der Aufmarschphase und anschließender Verlegung in den Raum Hameln an die Weser.
In den frühen Morgenstunden des 01.Juli 2025 trafen die ersten Kräfte im Raum Hameln ein. Die größte Übung in dieser Art seit 2004 weckte die Hamelner gegen 0500 Uhr mit zwei Dachsen, die jeweils einer zum Upnor Camp an die Fischbecker Landstr. nach Hameln verlegte, der andere zum Übergang nach Großenwieden an die Weser. In Großenwieden war die Brücke bereits schon durch die M3 Fähren sichergestellt. Diese blieben dort auch den ganzen Tag, wurden also nicht abgelöst.Hier setzten zuerst die Italienischen Pioniere über, die im Anschluß direkt weiterfuhren um ihr System des französische Herstellers CNIM ( Pont Flottant Motorisé PFM – Motorized floating bridge ) dort aufbauen konnten, so das die alle Fahrzeuge die den kompletten Tag über im Großraum Hameln übersetzen, hier ein letztes Mal die Weser zum Abschluß der Übung übersetzten. Leider hat es nicht geklappt dieses System einmal im Wasser liegend bzw. beim Aufbau zu dokumentieren.
Im Upnor Camp gab es eine Besonderheit. Die Weser wurde hier von der westlichen Seite überquert, was es so noch nie gab. Ein besonderer Dank hier an dieser Stelle an die Familie Cord Freiherr von Mengersen, die es überhaupt erst ermöglicht haben diese Übung an dieser Stelle so durchzuführen. Schon immer waren diese dem Militär sehr zugeneigt, und haben auch hier erlaubt durch den bald erntereifen Weizen zu fahren um diesen Übergang überhaupt erst zum Upnor Camp in Hameln zu ermöglichen. Hier baute wieder das 23 Amphibious Engineer Squadron den Übergang, diese wurden dann von der 5./130 abgelöst. Diese bauten ihre Faltschwimmbrücken (FSB) direkt im Anschluß. Die 5. Kompanie des Pionierbrückenbataillons 130 ist am Standort Havelberg stationiert und truppendienstlich dem Panzerpionierbataillon 803 unterstellt. Als Militärbeobachter waren Gäste aus Österreich, Frankreich, Lettland, Norwegen, Schweden und Singapur zugegen. Das Interessen gerade an den M3 Amphibien ist groß, so das zukünftige bzw. neue Nutzer dieses Systems hier live im Einsatz sehen konnten. Zu den Bildern wären die Ortschaften Hameln, Großenwieden, Kleinenwieden, Hemeringen, Gut Helpensen und Deckbergen im Landkreis Schaumburg zu nennen. Unser Dank gilt hier der guten Zusammenarbeit mit unseren Supportern, sonst wäre ein Beitrag wie dieser nicht umzusetzen gewesen.
Gruß Lars de Vries
Lars de Vries
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2 Kommentare
Rene Ziep
24. Juli 2025 um 18:52 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
Ein Super Bericht den ihr uns mitgebracht habt. In dieser Ausführlichkeit echt Klasse . Ein wikliches Highlight in diesen Jahr .
Grüsse aus der Altmark!!!
Patrick Wiegmann
21. Juli 2025 um 14:52 (UTC 2) Link zu diesem Kommentar
Moin.
Das war wirklich eine klasse Übung mit vielen, sehr vielen schönen Eindrücken.
Insbesondere erst einmal ein sehr großes Lob an die Pressearbeit die vor und auch während der Übung geleistet wurde.
Auch natürlich ein großes Lob an all die Kameradinnen und Kameraden für diese Leistung bei dieser Übung.
Alles bestimmt nicht einfach gewesen bei diesen Temperaturen.
Auch die Italienischen Kameradinnen und Kameraden kamen voll auf Ihre kosten bei den zahlreichen
Aufnahmen die wir bei dieser Übung machen konnten.
Vielen Dank an dieser Stelle an alle Mitwirkenden.
Klasse Bericht der die schönsten Eindrücke dieser Übung wiederspiegelt.
Gruß Patrick